Die Kundenrezensionen bei Amazon sind eine wichtige Entscheidungshilfe für jeden potenziellen neuen Käufer. Jetzt will Amazon diese Wertungen optimieren und schmeißt die Nicht nützlich-Funktion raus. Damit will das Unternehmen das sogenannte Downvoting durch betroffene Verkäufer stoppen.

4 Sterne bei Amazon
© Tero Vesalainen / shutterstock.com

Potenzielle Käufer können bei Kundenrezensionen angeben, wie hilfreich sie diese finden. Dafür gab es bisher die Funktionen Nützlich“ oder Nicht nützlich. Beim Downvoting sollen Verkäufer, deren Produkte schlecht bewertet wurden, eben diese Kundenbewertungen mit Hilfe der Nicht nützlich-Funktion quasi nach unten gevotet haben, berichtet t3n.de. Denn sieht ein Interessent sich alle Rezensionen von Käufern an, zeigte Amazon ihm bisher die positivste und negativste Rezension, die von den meisten Nutzern jeweils als nützlich bewertet wurde. Mit einem Downvoting würde dann eine sehr schlechte gegen eine weniger schlechte Kundenmeinung getauscht – das Produkt erschiene in einem zumindest etwas vorteilhafteren Licht.

Amazon wertet verifizierte Kunden stärker

Amazon priorisiert laut t3n.de seine Kundenrezensionen von Produkten nach einem bestimmten System: Am stärksten zählen die Stimmen von verifizierten Käufen. Das sind Käufer, die das jeweilige Produkt auch bei Amazon gekauft haben. Erst dann folgen unverifizierte Bewertungen – Feedback von Kunden, die die Ware von anderen Händlern haben. Der Nutzer kann nach dieser ersten Ansicht aber auch selbst die Rezensionen sortieren, etwa auch nach Aktualität oder Bild- und Videorezensionen. Außerdem kann jeder Nutzer auch weiterhin die Rezension kommentieren oder Missbrauch melden. 

Die Kundenrezensionen sind immer wieder im Fokus der Kritik. Vor kurzem deckte die britische Verbraucherorganisation „Which zum Beispiel auf, wie leicht es für neue Verkäufer ist, sich via spezialisierter Facebook-Gruppen positive Kundenrezensionen zu erkaufen, wie notebookcheck.com berichtete. Um echte von möglicherweise gefälschten Rezensionen zu unterscheiden, rät macwelt.de zu einem einfachen Trick: Interessierte Nutzer sollen die 5- und 1-Sterne-Bewertungen außer Acht lassen, da die Top-Wertungen teils gekauft sein könnten und die ganz schlechten Bewertungen von Kunden kämen, die das Produkt versehentlich gekauft haben oder sich über den Lieferdienst ärgern. Stattdessen sollte man beim Kauf vor allem auf die 2-Sterne-Bewertungen achten. 

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Geschrieben von Markus Gärtner

Kommentare

#1 genervte Käuferin 2021-02-26 17:33
Bin nun auf diesen Artikel gestoßen, da ich mich zum wiederholten Male über sie fehlende Nicht-nützlich Funktion geärgert habe. Gerade bei Büchern etc, wo es ja durchaus unterschiedlich e Meinungen gibt, entsteht so ein total falsches Bild der Kundenmeinungen . So sehe ich bei einem mE total schwachsinnigen Kommentar nur, wie viele Leute diesen nützlich fanden, nicht aber wie viele die Meinung des Verfassers so gar nicht teilen. auch habe ich ja keine Möglichkeit, Stellung zu beziehen. Denn nicht immer geht es um den persönlichen Geschmack! Oft sehe ich Rezensionen zu Fachbüchern. Wo das, was der oder diejenige da von sich gibt, schlichtweg falsch ist. Eine Möglichkeit, das Ganze richtig zu stellen, gibt es nicht. Das Gleiche gilt auch für Verkäufer, von denen Dinge behauptet werden, die so gar nicht stimmen. Amazon will mir Transparenz? bitter: dann nicht erlaubt Kunden wie Käufern Rezensionen zu kommentieren und verbietet meinetwegen das Downvoten der Verkäufer. Ermöglicht beide Funktionen nur eingeloggten Kunden und fertig.



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