In den USA waren zwei Logistik-Mitarbeiter von Amazon wohl Teil einer großangelegten Betrugsmasche. Sie stahlen Pakete und verkauften die Artikel erneut über den Marktplatz.

Pakettransporter ausladen
Anton Watman/shutterstock.com

Sechs lange Jahre sollen zwei Amazon-Angestellte ihre Position beim Online-Händler für illegale Machenschaften ausgenutzt haben. Nach Angaben von ABC News waren sie im Logistik-Bereich tätig und arbeiteten bei dem Amazon-Lieferanten JW Logistics in Texas. Sie sollten Pakete vom Versandzentrum des US-Konzerns zur Post für den Versand bringen. Ab und zu holten sie auch retournierte Artikel vom Flughafen wieder ab. Doch statt diese ordnungsgemäß abzugeben, entwendeten die beiden Fahrer in regelmäßigen Abständen die Produkte.

Verkauf über Pfandleihen

Wie aus einem Bericht hervorgeht, verkauften die beiden Fahrer die Waren anschließend an zwei als Pfandleihhäuser getarnte Geschäfte. Die Polizei beobachtete die beiden Länden für einen gewissen Zeitraum und stellte fest, dass keine Verkäufe getätigt wurden, stattdessen aber Ladendiebe und auch die beiden Amazon-Fahrer in Bar bezahlt wurden für neue Artikel von Warenhäusern wie Home Depot. Anschließend wurden die gestohlenen Produkte zu Amazons Fulfillment-Zentren geschickt, in denen sie bis zum erneuten Verkauf über die Website lagerten. Mehrere Millionen Dollar sollen sich die Betreiber auf diese Art und Weise ergaunert haben.

Amazon arbeitet mit Behörden zusammen

Auf die beiden diebischen Zusteller ist die Polizei durch die Aufzeichnungen der vermeintlichen Pfandhäuser gekommen. In diesen war einer der beiden Fahrer mit 57 Transaktionen vermerkt. Inzwischen hat sich auch Amazon in einem Statement zu Wort gemeldet: „Seitdem wir erfahren haben, dass es eine Untersuchung gegen zwei Vertragsfahrer gab, arbeiten wir mit der Strafverfolgung zusammen, indem wir ihnen die von ihnen angeforderten Informationen zur Verfügung gestellt haben. Darüber hinaus verbieten wir strengstens, dass unauthentische oder gestohlene Waren in unserem Geschäft angeboten werden, und ergreifen Maßnahmen, wenn Verkäufer sich nicht daran halten“, heißt es in der Erklärung. Noch laufen die Ermittlungen des FBI.

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Geschrieben von Corinna Flemming

Kommentare

#1 Steffen Schuchardt 2022-05-31 09:04
"Darüber hinaus verbieten wir strengstens, dass unauthentische oder gestohlene Waren in unserem Geschäft angeboten werden" - you don't say.
Ich gehe davon aus, dass in den USA Hehlerei ebenfalls illegal ist, darum halte ich das Statement für redundant. Und so eine Aktion in den USA zu bringen, viel Spaß im Knast.



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