Amazon will den Prime Day wegen der Corona-Pandemie wohl erst im August oder noch später durchführen – der prognostizierte Schaden soll mindestens 100 Millionen US-Dollar betragen.

Amazon Prime Day
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Der Prime Day zählt neben den üblichen Feiertagen und der Cyberweek zu den wichtigsten Tagen für Amazon. Jeff Bezos hat den Rabatt-Aktionstag 2015 gestartet, um das stets schwache Sommergeschäft anzuheizen. 2019 wurde der Prime Day am 15. und 16. Juli sogar erstmals auf zwei Tage ausgeweitet und brachte Amazon mehr Verkäufe als Black Friday und Cyber Monday zusammen. Genaue Zahlen zu Umsätzen oder Gewinnen nennt Amazon jeweils nicht. In diesem Jahr könnte der Prime Day aber deutlich später stattfinden, berichtet Reuters und beruft sich dabei auf interne Notizen, die geleakt worden sein sollen.

Amazon will Prime Day auf den August verschieben

Amazon will den Prime Day demnach bis mindestens in den August verschieben, der Originaltermin ist nicht bekannt und wird jeweils erst kurz vorher öffentlich gemacht. Das Unternehmen erwartet einen möglichen Schaden von 100 bis 300 Millionen US-Dollar, heißt es. Denn rund fünf Millionen Geräte, die zu dem Tag besonders oft gekauft werden wie der smarte Lautsprecher Echo, würden dann zunächst liegen bleiben. Auch Drittanbieter auf Amazon, die an den Verkaufstagen oft große Umsätze einfahren, würde eine Verschiebung der Schnäppchen-Offensive treffen. Der Prime Day geriet aber im vergangenen Jahr auch zunehmend in die Kritik, wie OnlinehaendlerNews kommentiert. Amazon hat sich zu dem Reuters-Bericht nicht geäußert, also auch nicht dementiert. Die Notizen sollen von Amazons General Counsel David Zapolsky aus einem Treffen von Amazon-Führungskräften stammen.

Coronavirus trifft auch AWS-Cloud-Geschäft

Die Auswirkungen des Coronavirus könnten auch das äußerst lukrative Cloud-Geschäft um Amazon Web Services treffen – besonders in Frankreich und Irland, wie ebenfalls aus den Notizen hervorgehen soll. In Irland liege das Problem laut Amazon entweder bei der Regierung oder auch bei den Angestellten. Auch würden manche Baufirmen nicht schnell genug vorankommen. Doch das Coronavirus bringt nicht nur Hiobsbotschaften für Bezos: Durch die Ausgangsbeschränkungen profitiere der Bereich Video-on-Demand: Mit Amazon Prime hat das Multi-Unternehmen rund 100 Millionen US-Dollar mehr Umsatz erzielt als Amazon im ersten Quartal 2020 geplant hatte.

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Geschrieben von Markus Gärtner




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