Es wird gemunkelt, dass Jeff Bezos als Chef von Amazon zurückkehren könnte.

Amazon-Gründer Jeff Bezos
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Eineinhalb Jahre ist es her, dass Amazon-Gründer Jeff Bezos als Chef des Konzerns zurücktrat und dem zehn Jahre jüngeren Nachfolger Andy Jassy Platz machte. Seither waren es stürmische Zeiten: Amazon verbuchte Milliardenverluste und verkündete zuletzt, sich von mehr als 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu trennen. 

Nicht von ungefähr dürften daher auch aktuelle Spekulationen kommen, dass Jeff Bezos nun aus seiner Quasi-Rente zurückkehrt und erneut den Posten als Chef des Unternehmens einnimmt.

Bezos wäre mit einer Rückkehr ins Unternehmen kein Einzelfall

Ursprung dieser Vermutung ist eine Prognose von Michael Batnick, Managing Partner beim New Yorker Investmentberater Ritholtz Wealth Management. Batnick traf für das neue Jahr insgesamt 10 Vorhersagen bzw. Szenarien, die er für 2023 als wahrscheinlich einstuft – darunter eben auch die Rückkehr von Bezos als Amazon-Chef, heißt es bei Deadline mit Verweis auf ein Interview, das der Finanzprofi mit CNBC führte. 

Den radikal gefallenen Amazon-Aktienkurs im letzten Jahr, der mit einem Minus in Höhe von 50 Prozent ausfiel, nahm Batnick dabei als Grundlage für seine Prognose. Die Aktienverluste hätten sich demnach auf einen Marktwert von 840 Milliarden US-Dollar summiert. „Das Unternehmen, das er [Jeff Bezos; Anm. d. Red.] sein Leben lang aufgebaut hat, hat große Probleme“, wird er zitiert. 

Und in der Branche wäre Bezos mit einer potenziellen Rückkehr auch kein Einzelfall, ganz im Gegenteil. Er würde damit etwa in die Fußstapfen von Disney-Chef Bob Iger oder Howard Schultz treten, der ebenfalls in seine Chefrolle beim Kaffeeröster Starbucks zurückgekehrt ist.

Die „Rückkehr des Königs“?

Auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Online-Riesen seien die Gerüchte bereits angekommen. Und nicht nur das: In internen Chats wurden die Spekulationen offenbar nicht nur aufgegriffen, sondern wandelten sich auch zu Forderungen nach einer Rückkehr des Gründers. Ein solcher Ruf sei nach Angaben von BusinessInsider beispielsweise in einer Chatgruppe mit einer Teilnehmerzahl von etwa 26.000 Mitgliedern laut geworden. Bezos solle damit die zahlreichen Probleme des Konzerns lösen.

„Er ist der Beste“, soll es in Beiträgen geheißen haben. An anderer Stelle habe ein Mitarbeiter etwa über „Die Rückkehr des Königs“ gemunkelt und damit auf die legendäre Herr-der-Ringe-Trilogie Bezug genommen. Laut den Berichten habe sich der amtierende Konzernchef Jassy mit der Art und Weise, wie die Entlassungen kommuniziert wurden, bei einigen Mitarbeitenden keine Freunde gemach. „Drei mit der Situation vertrauten Personen zufolge sind nicht einmal die Direktoren oder einige Vizepräsidenten über die konkreten Pläne informiert worden“, heißt es weiter.

Ganz unkritisch wurde der Ruf selbst unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allerdings nicht aufgenommen: In einem Beitrag wurde etwas darauf verwiesen, „dass viele der Entscheidungen, die uns hierher gebracht haben, von Bezos stammen“.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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