In einem langen Brief richtet Amazon-Chef Jeff Bezos seine Worte an die Aktionäre des Unternehmens. Dort schreibt er über die Erfolge und Leistungen des Unternehmens, meint als Gesamtfazit jedoch auch: „Wir haben nie behauptet, dass unser Ansatz der richtige ist.“

Person schreibt Brief

© Ivan Kruk - Fotolia.com

Fast ein Jahr ist es mittlerweile her, dass Amazon aufgrund eines von der New York Times aufgedeckten Mitarbeiterskandals unzählige Negativschlagzeilen machte. Nun wendet sich Amazon-Chef Jeff Bezos in einem sehr ausführlichen Brief insbesondere an die Aktionäre seines Unternehmens.

Inhalt: Errungenschaften & Selbstkritik

Darin stellt Bezos – wie sollte es auch anders sein – die Vorzüge und Errungenschaften von Amazon in den Mittelpunkt. So preist er unter anderem das Karriere-Programm an sowie die Möglichkeiten für werdende Eltern, nach der Elternzeit wieder erfolgreich in das Unternehmen zurückzukehren. Auch die Erfolge des letzten Jahres wie ein Jahresumsatz von 100 Milliarden US-Dollar bleiben von Bezos nicht unerwähnt.

Relativ überraschend geht Bezos jedoch auch auf die Fehlentscheidungen ein, die Amazon bisher in seiner langjährigen Geschichte getroffen hat. „Wir haben nie behauptet, dass unser Ansatz der richtige ist“, heißt es zusammenfassend von Bezos. „Ein Bereich, der bei uns besonders ausgeprägt ist, ist Scheitern. Ich denke, dass wir der beste Ort weltweit sind, um zu scheitern. Und Scheitern und Erfindung sind zwei unzertrennbare Zwillinge.“

Ziel: Image von Amazon verbessern?

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch folgender Vergleich: „Wir wollen ein riesiges Unternehmen sein, das gleichzeitig eine Art ‚Erfindungs-Maschine‘ ist.“ Dabei will Amazon seinen Kunden Leistungen bieten, die unter anderem durch Geschwindigkeit, aber auch Risiko-Akzeptanz gekennzeichnet sind.

„Können wir es schaffen? Ich bin optimistisch. Wir haben einen guten Start hingelegt und ich denke unsere Einstellung wird dazu führen, das Ziel zu erreichen. Aber ich denke nicht, dass es einfach wird. Es gibt natürlich einige subtile Fallen, in die auch hochleistungsfähige und große Organisationen treten können, und wir als Institution müssen lernen, uns dagegen zu schützen.“

Alles in allem wirken die Worte des Amazon-Chefs sowohl aufrüttelnd als auch zu einem gewissen Teil selbstkritisch. Es scheint, als wolle er weiterhin das Image des Unternehmens nach dem New York Times-Skandal mit allen Mitteln aufpolieren. Den kompletten Brief von Jeff Bezos an die Aktionäre des Online-Händlers können Sie bei den Kollegen von GeekWire nachlesen.

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Geschrieben von Christian Laude




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