Wenn sich die Sonne verfinstert, ist dies ein vielseitiges Spektakel: Für die einen ist es ein interessantes Ereignis am Himmel, für die anderen ein eher spirituelles Erlebnis. Auch die jüngste Sonnenfinsternis in den USA stieß auf großes Interesse. Für Amazon hat sie nun jedoch ein unangenehmes Nachspiel.

Sonnenfinsternis
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Viele Millionen Menschen bereiteten sich in den USA vor einigen Tagen auf die totale Sonnenfinsternis vor. Das Ereignis wurde von vielen groß zelebriert – und natürlich ging die Nachfrage nach spezielle Sonnenbrillen durch die Decke. Auch auf Amazon boten zahlreiche Händler entsprechende Brillen an, die ein gefahrloses Beobachten der Sonne bzw. der Sonnenfinsternis möglich machen sollten.

Bereits einige Tage vor der Sonnefinsternis kamen jedoch Nachrichten auf, dass Amazon gegen Marktplatzhändler kämpft, die gefälschte Sonnenbrillen anboten und somit die Gesundheit der Kunden stark gefährdeten, wie Bloomberg berichtete. Nun scheint der Fall um gefälschte Sonnenfinsternis-Brillen auch erste juristische Folgen zu haben: Wie Independent.co.uk schreibt, hat ein Paar aus den USA nun Amazon verklagt, weil sie über die Plattform gefälschte Brillen erhalten haben sollen.

Falsche Brillen sollen Sehschwäche verursacht haben

Wie der Independent weiter schreibt, habe Amazon schon vor der Sonnenfinsternis eine Rückrufaktion gestartet und Kunden über potenziell fehlerhafte und somit gefährliche Produkte informiert. Diese Produkte seien nicht in der Lage gewesen, die Augen der Nutzer ausreichend vor den Sonnenstrahlen zu schützen, wodurch es zur nachhaltigen Beschädigung der Augen kommen könne. Über den Umfang des Rückrufs oder die betroffenen Anbieter veröffentlichte Amazon keine Einzelheiten.

Das betroffene Paar selbst sagte jedoch, keine Informationen über gefälschte Sonnenfinsternis-Brillen erhalten zu haben. In der Klage, die am Bundesgericht im US-Bundesstaat South Carolina eingereicht wurde, wird ausgeführt, dass das Paar Anfang August ein Dreier-Pack Sonnenfinsternis-Brillen auf Amazon erwarb. Nach der Nutzung der Brillen am Tag des Spektakels sollen sie mit Kopfschmerzen und tränenden Augen gekämpft haben. In den folgenden Tagen habe sich darüber hinaus eine Beeinträchtigung der Sehkraft entwickelt, die auch mit einer verschwommenen und verzerrten Sicht einherging, so die Anklageschrift. Die Klage selbst fußt auf der Fahrlässigkeit von Amazon.

Amazon selbst habe sich zu der Anklage bislang nicht geäußert.

/ Geschrieben von Tina Plewinski