In den USA explodieren auf Amazon gerade die Preise für Wasser. 12 Liter kosten teilweise 100 US-Dollar. Grund dafür ist offenbar die Katastrophenlage im Süden. Kunden sind entsetzt.

Wasserflaschen

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Der Süden der USA befindet sich derzeit zwischen zwei Mega-Stürmen. Nachdem der Hurrikan Harvey große Verwüstungen in Texas angerichtet hat und sogar die Metropole Houston schwerer getroffen wurde, als es selbst Experten erwarteten, rollt nun mit Irma gleich der nächste Sturm auf die USA zu. Diesmal wird vor allem Florida betroffen sein, Irma wird noch stärker als Harvey eingeschätzt. Die Menschen in den Krisengebieten benötigen naturgemäß grundlegendste Sachen, u.a. Wasser. Händler auf Amazon.com nutzen diese Notlage offenbar schamlos aus.

100 Dollar für 12 Liter Wasser

Die Preise für Wasser in Flaschen schnellten nach Harvey extrem in die Höhe. Laut Mashable kostete ein 24er-Pack mit 0,5-Liter-Flaschen am Dienstag bis zu 100 US-Dollar. Ein Blick auf die US-amerikanische Amazon-Seite bestätigt das. Zwar ist das ein Extrembeispiel, doch auch insgesamt sind die Preise nach oben gegangen. Unterschiedliche Händler verlangen mal 34 US-Dollar, mal 23 US-Dollar und mal 16-US-Dollar. Für 12 Liter Wasser bleiben das aber kurios übertriebene Preise.

Die Kunden belohnen das in vielen Fällen mit schlechten Bewertungen und wütenden Kommentaren. Amazon selbst will mit dieser Preiserhöhung nichts zu tun haben, man betreibe auch in hohen Nachfrage-Situationen keine künstliche Preistreiberei, Schuld sei vielmehr der Algorithmus, der die Preise reguliert und die Händler selbst. Kritiker werfen dem Amazon-Algorithmus aber genau diese Preistreiberei bei hoher Nachfrage vor.

Besonders pikant sind die hohen Preise für die Betroffenen in den Gefahrengebieten. Denn diese schauen größtenteils überhaupt nur zu Amazon, weil Wasser und andere Grundnahrungsmittel in den meisten Geschäften und Supermärkten im Krisengebiet längst restlos ausverkauft sind. In Texas hatte ein BestBuy-Markt ebenfalls kurzzeitig 42 Dollar für ein Wasserpaket verlangt, doch das war eine eigenmächtige Aktion der Angestellten. Das Unternehmen reagierte prompt. Ob Amazon etwas gegen die Preistreiberei unternimmt (oder unternehmen kann), scheint fraglich.

/ Geschrieben von Christoph Pech