
Diese teils rabiaten Mittel nutzte der Online-Konzern als Druckmittel, um bei diversen Verlagen bessere E-Book-Konditionen herauszuschlagen und auf diesem Wege gleichzeitig seine Vormacht weiter auszubauen. Doch es kam zum Widerstand. Verlage und Autoren schlossen sich sowohl in den USA als auch hier in Europa zusammen, um gegen die dreisten Machenschaften von Amazon und dessen Unternehmenspolitik zu rebellieren (wir berichteten).
Amazon schraubt Forderungen im Verlagsstreit herunter
Nach Monaten der medienwirksamen Reibereien scheint nun jedoch endlich Bewegung in den so festgefahrenen Verlagsstreit zu kommen: Wie der Spiegel berichtet, zeigt Amazon ein erstes Einsehen und soll von bisherigen Forderungen Abstand genommen haben. – Noch vor dem Konflikt sicherte sich das Unternehmen etwa 30 Prozent der Verkaufspreise im Segment digitaler Bücher. Die Forderungen der letzten Monate sahen Anteile von bis zu 50 Prozent vor, die für Verlage untragbar und sogar teils existenzbedrohend waren.Nun soll Amazon seine Ansprüche auf „weniger als 40 Prozent“ heruntergeschraubt haben. Zudem sei in Aussicht gestellt worden, Verträge über bis zu vier Jahre abzuschließen (bisher waren es lediglich 1-Jahres-Verträge). – So könnten die Verlage besser (und wirtschaftlicher) planen und hätten überdies eine größere Sicherheit.
Möglicherweise soll es noch vor der Frankfurter Buchmesse zu einer Einigung im Verlagsstreit kommen, ließ sich aus dem Hause Bastei Lübbe vernehmen. Auch im Streit mit dem skandinavischen Bonnier-Konzern (Mutter-Unternehmen der Verlage Piper und Ullstein) seien ähnliche Fortschritte zu verzeichnen.
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