In Japan haben sich jetzt Mitarbeiter der Handelsaufsicht Zugang zu den Geschäftsräumen von Amazon verschafft. Es besteht der Verdacht, dass der Versandhändler seine Marktstellung zu unlauteren Zwecken ausgenutzt habe.

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Man mag von Amazon halten was man will. Als kleiner Online-Händler kommt man aber fast nicht drumherum, auch über deren Marktplatz zu verkaufen. Die Vormachtstellung, die sich Amazon inzwischen erarbeitet hat, nutzt der Online-Riese zuweilen allerdings auch sehr rigoros aus. Wie Winfuture mit Verweis auf die BBC berichtet, soll es nun erneut zu Verstößen gegen die Wirtschaftsgesetzgebung gekommen sein. In Japan wurden Unternehmensräume von Amazon durch Mitarbeiter der Handelsaufsicht durchsucht. Der Vorwurf: Amazon soll seine Marktstellung mit unlauteren Methoden weiter versucht haben zu pushen.

Preiskampf auf dem Rücken der Händler ausgetragen

Konkret geht es um die Anschuldigung, Amazon soll seine Zulieferer gezwungen haben, die Kosten für verschiedene Sonderangebote und Rabattaktionen selber zu tragen. Wirbt der US-Konzern also mit reduzierten Preisen, dann bekommen die externen Händler dementsprechend weniger Geld, Amazon kommt also nicht für die angebotene Differenz auf, sondern profitiert ausschließlich durch die damit einhergehende Werbung.

Sollten sich Händler gewehrt haben, an den jeweiligen Rabattaktion teilzunehmen, soll ihnen angeblich vermittelt wurden sein, dass ihre Waren künftig deutlich schlechter in den Amazon-Listen auftauchen werden. Diese Herabstufung würde sich natürlich negativ auf die Verkäufe auswirken.

Amazon Japan steht bereits im Fokus der Behörden

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Amazon in Japan mit den Wettbewerbshütern auseinandersetzen muss. Erst 2016 gab es den Vorwurf der Preisparität. Dabei soll der Marktplatz seine Händler unter Druck gesetzt haben, ihre Produkte auf Amazon günstiger anzubieten als auf Konkurrenzseiten. Das Verfahren dazu wurde erst im Sommer vergangenen Jahres eingestellt, als Amazon Japan versicherte, derartige Praktiken künftig zu unterlassen.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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