Amazon durfte sich in seiner 20-jährigen Firmengeschichte über so manchen Meilenstein und gewonnenen Wettkampf freuen. Die jüngste Auszeichnung zielt jedoch nicht auf die großartigen Leistungen des Konzerns ab, sondern ist mit jeder Menge Kritik verbunden.

Pokal mit traurigem Amazon-Lächeln
© iidea studio / Shutterstock.com; Lächeln aus dem Amazon-Logo © Amazon

Mit manchen Preisverleihungen kann man sich rühmen, mit anderen weniger. Der sogenannte „Big-Brother-Award“ gehört in die letztere Kategorie. Denn mit dem Award werden seit dem Jahr 2000 jene Unternehmen und Behörden bedacht, die in puncto Datenschutz eine zu lasche Einstellung an den Tag legen und durch einen unverantwortlichen Umgang auch dem Datenmissbrauch Vorschub leisten.

Und in diesem Jahr wurden bei einer Gala im nordrhein-westfälischen Bielefeld insgesamt sechs Unternehmen bzw. Institutionen mit dem wenig begehrten Preis ausgezeichnet – darunter eben auch Amazon.

Kritik: Amazon bewahrt Daten längerfristig auf

Ganz konkret wurde Amazons Sprachassistentin Alexa in der Kategorie Verbraucherschutz gerügt. Wie Futurezone berichtet, begründete die Jury die Auszeichnung folgendermaßen: „Dass Alexa Sprachaufnahmen in der Cloud verarbeitet, ist bekannt. Preiswürdig ist, dass diese Abhördaten in der Cloud auch gespeichert werden und man sie auch nach Monaten noch abspielen kann.“ Durch die längere Datenspeicherung können die Kunden nicht nur überwacht werden. Auch sei nicht klar, welche Dritten eventuell noch auf die Daten zugreifen könnten.

Weitere Preisträger des unliebsamen Big-Brother-Awards sind in diesem Jahr die beiden Parteien CDU und die Grünen für ihren Gesetzentwurf, der „eine gefährliche Anhäufung ‚schwerwiegender Überwachungsbefugnisse‘“ enthalte, aber beispielsweise auch Microsoft Deutschland für Datenlücken in Windows 10.

 

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Geschrieben von Tina Plewinski