Und wieder muss sich Amazon mit kritischen Stimmen auseinandersetzen. Aktuell geht es um Vorwürfe, dass auf dem hauseigenen Online-Marktplatz zahlreiche Produkte mit nationalsozialistischem Bezug zu finden waren.

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© angie oxley – shutterstock.com

Amazon steht aktuell im Kreuzfeuer der Kritik. Dieses Mal geht es allerdings nicht um schlechte Arbeitsbedingungen oder ungerechte Bezahlung. Amazon muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Hass, Gewalt und Intoleranz zu fördern. Hintergrund dieses Vorwurfs ist die Tatsache, dass über den hauseigenen Marktplatz zahlreiche Produkte angeboten wurden, die mit der Ideologie des Nationalsozialismus in Verbindung stehen.

Beschwerde aus der Politik führt zur Streichung kritischer Produkte

Wie die Welt berichtet, hatte sich der US-Abgeordnete Keith Ellison im vergangenen Monat in einem Beschwerdebrief an Amazon-Gründer Jeff Bezos gewandt und darin seinen Unmut über den „Verkauf von Hass fördernden Produkten“ erklärt. Konkret stellte Ellison auch die Frage, wie viel Geld Amazon in den vergangenen Jahren durch solche Waren eingenommen habe – denn selbst, wenn Amazon solche Produkte nicht selbst vertreibt, verdient der Konzern über die Verkaufsprovisionen der externen Händler natürlich indirekt immer mit. „Zudem fragte er, ob Amazon entsprechende Produkte in seinen Lagerhallen zerstöre“, heißt es weiter.

Diesen Brief scheint Amazon – und speziell Jeff Bezos – zum Anlass genommen zu haben, die hassfördernden Produkte von der Plattform zu tilgen. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen „Produkte mit Bezug zum Nationalsozialismus und der Ideologie einer weißen Vorherrschaft von seiner Verkaufsplattform entfernt“, schreibt die Welt.

Konten wurden blockiert, Kontensperrungen als Option

Doch bei der Streichung einzelner Produkte scheint es nicht geblieben zu sein: So soll Amazon auch die Konten einiger Verkäufer blockiert haben. Daneben sei es möglich, dass darüber hinaus auch noch Konten „eingefroren“ bzw. gesperrt werden.

Es verstoße grundsätzlich gegen die Regeln von Amazon, Produkte auf dem Marktplatz zu listen, die Hass, Gewalt oder Intoleranz forcieren, kommentierte Brian Huseman, der sich im Hause Amazon als Öffentlichkeitsdirektor verantwortlich zeigt. Der Konzern verzeichnet „bedeutende Summen“ als Investitionen, um die hauseigenen Verkaufsrichtlinien entsprechend durchzusetzen.

 

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Geschrieben von Tina Plewinski