Politiker in San Francisco wollen Läden, in denen man nur mit Kreditkarte zahlen kann, verbieten – das würde auch Amazon Go treffen.

Amazon-Go-Store
© Amazon

Mit Amazon Go will der Online-Riese auch eine Schneise in den stationären Handel schlagen. Insgesamt plant Amazon den Bau von rund 3.000 der kassenlosen Läden, schon bis Ende 2019 sollen in den USA 50 stehen. Doch die ambitionierten Pläne könnten jetzt von einigen US-Städten durchkreuzt werden. In jüngster Zeit haben Philadelphia und New Jersey Gesetze erlassen, die stationäre Läden verbieten, in denen die Kunden nur auf Basis einer Kreditkarte und nicht mehr in bar zahlen können. Jetzt folgt auch San Francisco der Verbotsoffensive: Die Leiterin des fünften Distrikts, Vallie Brown, hat einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorgelegt. 

Kunden ohne Kreditkarte werden bei Amazon Go diskriminiert

Der Grund für das Verbot: Kunden, die kein Bankkonto oder eine Kreditkarte haben, würden so diskriminiert und ausgeschlossen, wenn sie nicht mit Bargeld zahlen könnten, heißt es in den Entwürfen: „Millionen von US-Amerikanern haben kein Bankkonto oder fallen aus anderen Gründen aus dem bargeldlosen System. Manche sind besorgt über den Datenschutz und wollen nicht, dass jede ihrer Finanz-Transaktionen aufgezeichnet wird. Bargeld bleibt das wichtigste anonyme Tauschmittel in diesem Land“. Befürworter des bargeldlosen Bezahlens verweisen hingegen drauf, dass so unter anderem das Risiko von Raubüberfällen auf solche Filialen sinkt.

Amazon versucht, Politiker zu beeinflussen

Amazon äußert sich weder zu den Planungen für die Go-Stores noch zu dem aktuellen Gegenwind durch die Verbote. In Philadelphia, wo eigentlich die Eröffnung weiterer Amazon-Go-Läden geplant war, versuchte das Unternehmen laut Medienberichten jedoch gezielt Einfluss auf die Entscheidungsträger zu nehmen und drohte auch damit, keine weiteren Läden zu eröffnen. Die Öffnung eines Amazon Go würde rund 100 Jobs schaffen. 

In einem Amazon-Go-Laden erfasst ein System aus Kameras und Sensoren die Einkäufe des Kunden und bucht diese über eine Smartphone-App ab. Allein die Hardware einer Filiale soll rund eine Million US-Dollar kosten. Der erste Amazon Go außerhalb der USA könnte bald in London öffnen.

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Geschrieben von Markus Gärtner




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