Mindestens 17 Amazon-Mitarbeiter im Amazon-Lager Bad Hersfeld sollen sich mittlerweile mit dem Coronavirus angesteckt haben, der Betriebsrat fordert einen Einstellungsstopp.

Coronavirus
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Vor rund drei Wochen waren erst zwei Fälle bekannt – jetzt sind es 17. Die Zahl der Mitarbeiter, die sich im Amazon-Lager in Bad Hersfeld mit dem Virus infiziert haben, steigt weiter an, wie der „Spiegel“ berichtet. Mitarbeiter sind verunsichert, der Betriebsrat fordert Maßnahmen.

Mindestens 17 Corona-Fälle bei Amazon Bad Hersfeld

Von den 17 Infizierten seien drei wieder gesund, die anderen 14 sowie acht weitere Personen, die mit den Infizierten in Kontakt waren, sind in Quarantäne. Die Amazon-Mitarbeiter im Bad Hersfelder Lager FRA3 sind verunsichert und fürchten, dass es noch mehr Corona-Fälle gebe. „Wir entwickeln uns zu einem Corona-Hotspot. Vielleicht sind wir es auch schon jetzt“, sagte ein Angestellter. 

Betriebsrat will wegen Corona keine neuen Mitarbeiter

Der Bad Hersfelder Amazon-Betriebsrat hat sich daher in einer Erklärung gegen die Einstellung neuer Mitarbeiter ausgesprochen, um das Risiko für eine Ansteckung nicht noch weiter zu erhöhen, heißt es. Allerdings könnte Amazon auch gegen die Entscheidung des Betriebsrates neue Leute einstellen – müsste dafür aber vor das Arbeitsgericht ziehen. Durch die Anforderungen in der Coronakrise wollte Amazon vor allem in den USA bis zu 175.000 neue Leute einstellen, in Deutschland allerdings zusätzlich nur rund 300.

Gesundheitsamt soll Amazon-Mitarbeiter testen

Die Gewerkschaft Verdi kritisiert außerdem unzureichende Maßnahmen bzw. Kontrollen des Hersfelder Gesundheitsamtes. „Das Gesundheitsamt muss jetzt umfassende Testungen der Mitarbeiter starten“, fordert Manuel Sauer, Fachsekretär Handel bei Verdi Nordhessen.

Amazon verweist bei aller Kritik stets auf die umfassenden Maßnahmen, die das Unternehmen gestartet hat, um die Gefahr einer Ansteckung zu reduzieren. In den USA haben mittlerweile erstmals Amazon-Mitarbeiter wegen eines Corona-Todesfalls Klage gegen ihren Arbeitgeber eingereicht.

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Geschrieben von Markus Gärtner




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