Immer mehr Menschen klagen über Mobbing wegen ihres Namens Alexa. Eine Mutter hat sogar eine Kampagne gestartet.

Alexa mit Kind
Sharomka / Shutterstock.com

Seit Amazon seine Assistentin „Alexa“ getauft bzw. das entsprechende Aktivierungswort so festgelegt hat, geht es mit dem Namen bei Menschen eher bergab. Immer weniger Eltern nennen ihre Kinder so, stattdessen gibt es viele Fälle von Diskriminierung, wie die BBC berichtet, die einige Betroffene befragt hat.

„Ich wünschte, die Leute wüssten meinen Namen nicht“

Eine Mutter berichtet, dass ihre Tochter wegen des Namens in der Schule beschimpft wurde. „Sie fing an, sich nicht mehr vorstellen zu wollen, wegen der Witze und der Gegenreaktionen. Sie war und ist immer noch ein Kind, doch die Erwachsenen dachten, es sei in Ordnung, sich über sie lustig zu machen. Es ist niederschmetternd“, klagt die Mutter. Eine andere Mutter erzählt von der Erfahrung ihrer Tochter: „Neulich waren wir im Park und jeder einzelne Junge dort sagte das ständig zu ihr. Sie hat angefangen, sich zu verkrampfen. Ich glaube, das beeinträchtigt ihr Selbstvertrauen. Sie sagte zu mir: ’Ich wünschte, die Leute wüssten meinen Namen nicht.’“ In Großbritannien gibt es laut BBC rund 4.000 Menschen unter 25 Jahren mit dem Namen Alexa.

Auch in Deutschland klagen Frauen über Probleme mit dem Namen Alexa, etwa auch beim Job. „Ich denke, es ist ethisch inakzeptabel, dass eine Marke einen menschlichen Namen kapern und seine Bedeutung völlig verändern kann. Mein Name ist meine Identität. Ich würde jeden, der Alexa heißt, ermutigen, für seinen Namen zu kämpfen“, erklärt eine betroffene Frau. 

Mutter fordert in Amazon-Petition neuen Namen für Alexa

In den USA hat sich Lauren Johnson dem Alexa-Mobbing-Problem angenommen und unter anderem eine Petition gestartet. Sie fordert von Amazon, dass der Konzern seiner Assistentin einen neuen Namen gibt und will das Bewusstsein dafür schärfen, wie sich die Namenswahl von Unternehmen auf die Menschen auswirken kann.

Auf ihrer Webseite „Alexa is a human“ sammelt sie auch Beispiele anderer und zeigt die möglichen Auswirkungen des Mobbings – von erzwungenen Namensänderungen, sexueller Belästigung bis zu Selbstmordgedanken der Betroffenen. Sie selbst habe wegen des Mobbings ihre Tochter auf eine neue Schule schicken müssen.

Amazon hat sich zu dem Problem geäußert. „Wir sind traurig über die Erfahrungen, die Sie geteilt haben, und möchten ganz klar sagen: Mobbing jeglicher Art ist inakzeptabel, und wir verurteilen es auf das Schärfste.“ Der Konzern betont, er biete auch alternative Weckwörter an, wie „Echo“, „Computer“ und „Amazon“. Allerdings ist das Weckwort „Alexa“ wohl am weitesten verbreitet – dass Amazon hier auf einen anderen Namen umschwenkt, ist sehr unwahrscheinlich. 

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Geschrieben von Markus Gärtner

Kommentare

#1 Günther Kuhn 2021-07-08 11:48
Die Kinder haben oft einfach Pech mit ihren Eltern...



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