Amazon-Manager sollen im Vorfeld möglicher Gewerkschaftswahlen unter anderem gewerkschaftsaffine Mitarbeiter als „Verbrecher“ beleidigt haben.

Arbeiter Logistik
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Noch gibt es an keinem einzigen Amazon-Logistikzentrum in den USA eine Gewerkschaft. Die Abstimmung im Lager im Bessemer wird vom 4. Februar bis 25. März 2022 wiederholt, weil Amazon sich zu sehr eingemischt und die Arbeiter im Vorfeld unzulässig beeinflusst hat.

Amazon-Gewerkschaften in Logistiklagern in Staten Island?

Auch in anderen US-Verteilzentren werden Amazon-Mitarbeiter in Sachen Gewerkschaftsbeitritt aktiver: Allein in dem New Yorker Stadtteil Staten Island laufen in den Lagern JFK8 und LDJ5 die Planungen für eine mögliche Wahl bzw. die Genehmigung einer solchen. Diese werden von der Gruppe Amazon Labour Union organisiert. Die Genehmigung einer Wahl in JFK8 scheiterte im Dezember 2021 noch an zu wenig Stimmen, jetzt soll es eine erneute Anhörung vor der zuständigen US-Arbeitsschutz-Behörde National Labor Relations Board (NLRB) geben. Für den Standort LDJ5 wurde beim NLRB eine Petition zu einem möglichen Beitritt eingereicht, wie cnbc berichtet.

Gewerkschafter als „Verbrecher“ bezeichnet?

Doch Amazon soll schon im Vorfeld die Krallen ausfahren: Führende Mitarbeiter des Unternehmens sollen die Organisatoren der möglichen Gewerkschaftswahlen unter anderem als „Verbrecher“ bezeichnet und eingeschüchtert haben, wie vice berichtet. Amazon-Mitarbeiter haben daraufhin eine Beschwerde beim NLRB eingereicht, die Vice vorliegen soll. Demnach sollen die Amazon-Manager gesagt haben, es sei „sinnlos“, für eine Gewerkschaft zu stimmen, weil eine Gewerkschaft „hier nie stattfinden würde“. Amazon-Manager hätten außerdem das Verteilen von Info-Material verhindert und Druck auf die Belegschaft gemacht. Jetzt könnte es zu einem Prozess vor einem Verwaltungsgericht kommen, wenn sich Amazon und die Behörde nicht einigen.

Amazon hat die Vorwürfe wie so oft bereits zurückgewiesen. „Diese Anschuldigungen sind falsch und wir freuen uns darauf, dies durch diesen Prozess zu zeigen“, erklärte Kelly Nantel, eine Sprecherin von Amazon, gegenüber Vice.

 

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Geschrieben von Markus Gärtner




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