Nach dem augenscheinlichen Erfolg vom Prime Day, der in den sozialen Medien jedoch auch sehr kritisch betrachtet wurde, hat Amazon nun wiederholt mit Vorwürfen zu kämpfen, die den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern betreffen. Die Kritik bringt zum Teil unzumutbare Arbeitsbedingungen ans Tageslicht.

Versandzentrumsmitarbeiter

 

© industrieblick - Fotolia.com

Während Amazon seine Kunden hofiert und förmlich auf Händen trägt, kommen immer mehr Berichte über polnische Arbeitsbedingungen zum Vorschein, die auf breite Kritik stoßen. Ende 2014 hat Amazon im östlichen Nachbarland drei Versandzentren in Breslau und Posen eröffnet und seitdem stets mit negativer Publicity zu kämpfen.

Amazon gegen Staatliche Arbeitsinspektion und Gewerkschaften

Grund für die Kritik sind nach Angaben der Welt die Bedingungen, mit denen die Mitarbeiter umgehen müssen: Dazu zählen unter anderem eine schlechte Bezahlung von 13 Zloty (etwa drei Euro) brutto pro Stunde, unbezahlte Überstunden, eine mangelnde Ausstattung am Arbeitsplatz oder auch fehlende Sicherheitsvorkehrungen. Außerdem seien beispielsweise gesetzliche Regelungen im Zuge der Lohnzahlungen nicht eingehalten worden.

Aus diesem Grund beschäftigt sich mittlerweile die PIP, die Staatliche Arbeitsinspektion, mit den Betrieben und hat bereits Mängel und Verstöße festgestellt. Auch die Gewerkschaften stellen sich immer mehr gegen die Arbeitsbedingungen und kritisieren insbesondere den niedrigen Lohn.

Bereits seit der Eröffnung der Versandlager im Dezember 2014 treten solche Berichte auf. Seitdem scheint sich nicht viel geändert zu haben. Anfangs entschuldigte sich der Online-Riese für zu spät ausgezahlte Löhne mit dem Hinweis, dass innerhalb sehr kurzer Zeit Tausende Mitarbeiter eingestellt wurden.

Zu den Vorwürfen der PIP entgegnet Amazon wiederum, an der Umsetzung zu arbeiten beziehungsweise dies bereits getan zu haben. Außerdem verweist das Unternehmen darauf, dass „Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter für die Firma oberste Priorität“ habe.

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Geschrieben von Christian Laude

Kommentare

#1 Manfred Brandtner 2015-07-21 17:44
Es kann auch nicht sein, dass dem Kunden immer noch mehr Wünsche, die er gar nie auf die Idee kommen würde und ein gesunder Menschenverstan d nicht erwarten würde, suggeriert werden und die ausführenden Kräfte dies kostenlos machen sollen.
Womöglich mit dem Privatauto ausliefern, ohne Sozialabgaben, ohne Versicherung und Postgeheimnis!
Ebenso die Kräfte in den Logistikzentren bald zu Bedingungen wie in Bangladesh in den Fabriken arbeiten sollen.

Wir sehen alle zu, wie der stationäre Einzelhandel und der ehrliche Onlinehandel durch solche Praktiken vertrieben werden.

Wacht auf und tut was dagegen!
Nur nicht weiter bestellen!



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