Gerade im Bereich der Logistik kommt es in vielen Unternehmen immer wieder zu Problemen und Zwischenfällen: Zulieferer streiken, Arbeitsbedingungen stehen in der Kritik oder die Löhne werden angeprangert. Auch Unfälle bleiben nicht aus: Amazon kämpft beispielsweise aktuell mit US-Behörden, die im Zuge tödlicher Unfälle ermitteln und die Sicherheitsbedingungen im Konzern in Frage stellen.

Innerhalb eines halben Jahres sind bei Amazon zwei Mitarbeiter tödlich verunglückt. Eine alarmierende Statistik, die den US-Riesen ein weiteres Mal in Verruf bringt. Nach Informationen von Golem geschah der erste Unfall im Dezember 2013 in einem Auslieferungszentrum in Avenel, New Jersey. Dabei geriet ein Angestellter in die Beförderungsanlage und wurde zerquetscht.
Unfälle: Erste Maßnahmen getroffen, Strafen verhängt
Die Arbeitsschutzorganisation hat in diesem Fall bereits Maßnahmen ergriffen und Strafen ausgesprochen, die sich zwar nicht direkt gegen Amazon, aber gegen insgesamt fünf Subunternehmen richten: Den Firmen, die sich für den reibungslosen Betrieb der Anlage und die Organisation der Mit- bzw. Zeitarbeiter verantwortlich zeigen, wird laut heise vorgeworfen, dass „keine Gefährdungsbewertung der Arbeitsplätze vorgenommen wurde“. Aus diesem Grund müssen die betroffenen Unternehmen eine Zahlung von je 6.000 US-Dollar leisten und in einem zweiten Schritt belegen, dass alle Mängel in diesem Zusammenhang behoben wurden.
Auch vor zwei Wochen ist es wieder zu einem tödlichen Vorfall gekommen: Eine Amazon-Mitarbeiterin im Fulfillment-Zentrum Carlisle, Pennsylvania, prallte mit einem Gabelhubwagen gegen mehrere Regale und erlag nach der Kollision ihren zahlreichen, schwerwiegenden Verletzungen. Das US-Arbeitsministerium habe auch im zweiten der beiden neuerlichen Unfälle Ermittlungen eingeleitet.
Ohne das umfassende, engmaschige Logistiknetzwerk mit zahlreichen Versand- und Verteilungszentren wäre für Amazon der Erfolg undenkbar. Es bildet die Grundfesten des Konzerns, der – besonders für seine exklusiven Kunden – mit schnellen Lieferzeiten wirbt. Aus diesem Grund investierte das Milliarden-Unternehmen um Jeff Bezos mehr als zwei Milliarden US-Dollar in den Ausbau des logistischen Bereichs.
In einer Stellungnahme bezüglich der Unfälle ließ Amazon verlauten: „Jeder Unfall, der sich in einem unserer Zentren ereignet, ist ein Unfall zu viel“.