Momentan läuft es bei Amazon rund. Gute Geschäftszahlen und der eben erst veranstaltete Prime Day haben dem Unternehmen viel gute Presse eingebracht. Doch an anderer Stelle formiert sich Widerstand: Wie jetzt bekannt wurde, haben sich Vertreter des amerikanischen Buchmarkts an das amerikanische Justizministerium gewandt und fordern, dass die Geschäftspraktiken von Amazon genauestens geprüft werden.

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Als Online-Buchhändler hat Amazon angefangen. Auch wenn das Unternehmen mittlerweile alles vertreibt, ist der Buchhandel ein nicht wegzudenkender Geschäftszweig. Jedoch einer, der dem Riesen immer wieder Probleme bereitet.

Neben dem aktuellen Urteil des BGH bezüglich einer Rabatt-Aktion wurde nun auch bekannt, dass sich in den USA der Buchhändlerverband und diverse Vereinigungen von Autoren und Agenten in einer gemeinsamen Aktion an das amerikanische Justizministerium gewandt haben. Wie faz.net berichtet, fordern sie von der Justizbehörde, die in den USA für die Kartellaufsicht zuständig ist, eine umfangreiche und genaue Prüfung von Amazons Geschäftspraktiken, da der Verdacht der Ausnutzung der Monopolstellung im Raum steht.

Gemeinsam gegen Amazon

Die Vorwürfe, die die Autorengruppe Authors United Amazon vorhält, sind allerdings nicht neu. Im Mittelpunkt steht mal wieder der Vorwurf, dass das Unternehmen seine Marktmacht auf dem amerikanischen Buchmarkt missbraucht. In dem Brief heißt es laut faz.net, dass Amazons Monopolstellung „einen schlechten Einfluss auf die Meinungsfreiheit und die Gesundheit der amerikanischen Buchindustrie“ habe. Taggleich wurde auch von dem amerikanischen Buchhändlerverband ABA eine Mitteilung an das Ministerium versandt. In dieser wird darum gebeten, die Argumente von Authors United zu prüfen.

Tatsächlich sind die Anschuldigungen bereits im Oktober letzten Jahres laut geworden, wobei in diesem Zusammenhang eher von einem Monopson als von einem Monopol gesprochen werden muss. Warum: Da Amazon über eine äußert große Marktmacht verfügt, ist das Unternehmen durchaus dazu in der Lage, seine Zulieferer – und in diesem Fall die Verlage – unter Druck zu setzen. Und Beispiele dafür gibt es genug, wenn man sich an die langwierigen Streitereien und Verhandlungen zu den Verkaufskonditionen mit den Verlagen erinnert.

 

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Geschrieben von Julia Ptock