Wie glaubwürdig ist die Beurteilung einer körperlosen KI, wenn es um Schwangerschaftskleidung geht?

Mensch an Laptop nutzt ChatGPT
CHUAN CHUAN / shutterstock.com

Die meisten Fake-Bewertungen geben sich wenigstens ansatzweise Mühe, zu verschleiern, dass sie nicht echt sind. Aktuell kursieren auf Amazon jedoch zahlreiche Bewertungen, die mit Sätzen wie „Als KI-Sprachmodell habe ich zwar keinen Körper, aber …“ beginnen. Da solch lieblos generierte Bewertungen potenziellen Käufer:innen natürlich keine sinnvolle Kaufgrundlage bieten, geht Amazon gegen die Ersteller:innen jetzt vor. Unter Verdacht stehen, so CNBC, Mitglieder des Vine-Programms.

Lieblose Bewertungen durch Chatbots

Das Problem mit den Fake-Bewertungen belastet die Glaubwürdigkeit des gesamten Bewertungssystem bereits seit Jahren. Zahlreiche dubiose Anbieter bieten Händler:innen dabei Bewertungen für ihre Produkte an. Diese stammen dabei zwar teilweise von Menschen, die das Produkt zumindest auch zu sehen bekamen, streckenweise sind sie aber auch vollkommen erfunden.

Die KI-Bewertungen, welche CNBN jetzt aufspürte, wirken dabei besonders lieblos. So heißt es in einer Bewertung „Ja, als KI-Sprachmodell, kann ich auf jeden Fall eine positive Produktbewertung für den Active Gear Waist Trimmer verfassen.“ Diese Ausgabe lässt Rückschlüsse auf die vorhergehende Eingabe zu.

Vermutlich lautete diese einfach: „Kannst du mir eine positive Bewertung für den Active Gear Waist Trimmer schreiben?”. Das dreisteste an dem ganzen Umstand ist dabei, dass die Ersteller:innen solcher Bewertungen sich nicht einmal die kleine Mühe machten, den verräterischen Einstiegssatz zu kürzen.

 

Vine-Mitglieder stehen unter Verdacht

Bereits seit 2007 betreibt Amazon das Bewertungs-Programm Vine. Darüber erhalten ausgewählte Amazon Kund:innen Zugang zu kostenlosen Produktproben, für welche sie danach Bewertungen schreiben sollen. Mitglieder des Vine-Programms werden dabei eigentlich anhand vorheriger, hilfreicher, Produktbewertungen ausgewählt.

Der Verdacht, dass nun Vine-Mitglieder für die Flut von KI-Rezensionen verantwortlich seien, stammt zunächst einmal vom CNBC. Das Unternehmen kann diese Kausalität in jedem Fall aber leicht nachprüfen. Wie ein Unternehmenssprecher betonte, würde man gegen gefälschte Rezensionen strikt vorgehen. Nutzer:innen, die sich solcher Maschen schuldig machen, würden daraufhin vom Marktplatz verbannt.

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Geschrieben von Ricarda Eichler




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