Nach dem heißen August kühlte das Wetter im September mehr oder weniger beträchtlich ab – doch bei Amazon standen die Räder keineswegs still. Wir blicken auf die Ereignisse des Monats zurück.

Fernglas

(Bildquelle Eye of the Beholder:hjl via Flickr, keine Änderungen, bestimmte Rechte vorbehalten)

Ärger an allen Fronten

Im September wurde es keineswegs ruhiger für Amazon: In Deutschland hat die Verdi in diesem Monat wieder zu Streiks aufgerufen und die Arbeit zunächst für sechs Tage in mehreren Logistikzentren niedergelegt. Dann verlängerte die Gewerkschaft den Streik überraschend um einen weiteren Tag, wie Spiegel Online berichtet. Im langen Streit zwischen der Verdi und Amazon geht es immer noch um die Frage nach einem Tariflohn des Einzelhandels.

Ärger hatte auch die Hörbuch-Tochter Audible am Hals. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat Beschwerde beim Bundeskartellamt eingelegt, da Audible seine Marktmacht missbraucht und auf andere Unternehmen eingewirkt haben soll. Auch die EU-Kommission wurde informiert – wie sich der Fall entwickeln wird, zeigt sich in den kommenden Wochen und Monaten.

Aber nicht nur in Deutschland und Europa wird Druck auf Amazon ausgeübt: In den USA untersucht die US-Steuerbehörde derzeit das Affiliate-Programm des Unternehmens. Jeder Affiliate-Partner muss nun bestimmte Angaben bei der Steuerbehörde machen. Wer sich weigert, wird aus dem Affiliate-Programm genommen. Europäische Nutzer sind davon aber nicht betroffen.

Amazon renoviert seine Fire-Geräte

Alles neu macht eigentlich der Mai, aber Amazon hat sich auch im September zu einigen Renovierungsarbeiten durchgerungen. So hat das Unternehmen eine ganze Reihe seiner Fire-Geräte neu aufgesetzt: Neben dem Fire TV, der einige Wochen zuvor aus dem Sortiment genommen und dann als überarbeitete zweite Generation vorgestellt wurde, gab es auch Neuerungen im Tablet-Segment. So stellte Amazon unter anderem ein kleines Billig-Tablet und sein bisher größtes 10-Zoll-Tablet vor.

Mehr logistische Kompetenz

In Sachen Logistik ließ Amazon sich in diesem Monat nicht lumpen: So wurde zum einen das Versandzentrum im tschechischen Dobroviz bei Prag eröffnet, zum anderen wurde auch bekannt, dass Amazon zwei neue Logistikzentren in Deutschland plane. Diese sollen in München und Olching eröffnet werden und den Same-Day-Dienst Prime Now auch nach Deutschland bringen, wie ein Insider verraten haben soll.

In den USA hat Amazon zum Ende des Monats seinen Social-Delivery-Service Amazon Flex gestartet. Dieser ermöglicht es Privatpersonen, sich als Paketbote etwas dazuzuverdienen. Der Dienst ist zunächst nur in Seattle verfügbar, soll aber bald in weitere US-Städte ausgeweitet werden.

Neues vom Marktplatz

Mit dem „Gewerbe, Industrie und Wissenschaft Shop“ hat Amazon einen neuen Unter-Shop seines deutschen Marktplatzes geschaffen. Hier will das Unternehmen mehr als eine halbe Million Artikel für den professionellen Bedarf anbieten. So sollen klein- und mittelständische Unternehmen ihre Effizienz steigern, wie der zuständige Director Raoul Heinze erklärte.

Auch in Sachen Amazon Handmade gab es neue Informationen: So wurde das Design der Produktseiten bekannt. Dabei zeigt sich, dass die Händler hier ähnliche Möglichkeiten wie beim Konkurrenten Etsy haben werden. Ein Starttermin für Amazon Handmade ist aber weiterhin nicht in Sicht.

/ Geschrieben von Michael Pohlgeers




Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Captcha aktualisieren