Auch wenn der Februar mit 29 Tage nicht besonders lang war, ist bei Amazon wieder viel passiert. So sorgte der Online-Riese mit Produkten, die exklusiv für Prime-Mitglieder reserviert sind, für viel Aufsehen. Aber auch die Gerüchte um den Start von Amazon Prime Now in Deutschland sorgten für viele Diskussionen. Was diesen Monat sonst noch alles passiert ist, lesen Sie in unserem Monatsrückblick.

Fernglas

(Bildquelle Eye of the Beholder:hjl via Flickr, keine Änderungen, bestimmte Rechte vorbehalten)

Kein Prime-Mitglied? Amazon sperrt Produkte für „Normalkunden“

Bei Amazon gut und günstig einkaufen? Scheinbar ist das nur noch bedingt möglich, wenn man keinen Prime-Account hat. Denn Amazon hat damit angefangen, Produkte exklusiv für Prime-Mitglieder zu reservieren und diese eben nicht an „normale“ Kunden zu verkaufen. Diese Amazon-Produkte lassen sich von Standardkunden nicht in den Warenkorb legen. Denn dort, wo sich normalerweise der „In den Einkaufswagen“-Button befinden, ist hier ein blauer Kasten mit dem entsprechenden Hinweis „Exklusive für Prime-Mitglieder“.

Ob Amazons Strategie, noch mehr Kunden in die Prime-Mitgliedschaft zu bringen, damit funktioniert, ist fraglich. Hört man sich im Netz um, sind die Meinungen sehr unterschiedlich und schwanken von „Ist mir egal – ich kauf dann bei Marktplatzhändlern.“ bis hin zu „Dann kauf ich eben woanders!“.

Amazon wegen Kontensperrung abgeurteilt

Kunden, die regelmäßig Ware zurückschicken, sind für Online-Händler ein echtes Ärgernis. Auch Amazon hat damit zu kämpfen und bei einigen Kunden die Notbremse gezogen und Konten gesperrt. Problematisch nur: Ab und an kam es vor, dass Kunden nach einer solchen Sperrung nicht mehr auf ihre gekauften digitalen Inhalte (z. B. Kindle E-Books oder Musik) zugreifen konnten. Betroffene Kunden beschwerten sich daraufhin bei der Verbraucherzentrale NRW über die Geschäftspraktik. Nun hat das Oberlandesgericht Köln entschieden, dass die Klausel, die Amazon bei Verstößen gestattet, „Services auf der Website vorzuenthalten, Mitgliedskonten zu schließen oder Inhalte zu entfernen oder zu verändern“, nicht zulässig ist. Weitere Informationen zu dem Urteil des OLG Köln können Sie hier nachlesen.

Prime Now: Lieferung in 90 Minuten in Deutschland?

Dass Amazon auf schnelle Lieferung setzt, ist nichts Neues. Gerade in den USA und in Großbritannien ist Amazon Prime Now schon erfolgreich gestartet. Nun wurden Gerüchte laut, dass der Express-Lieferservice – Lieferung binnen 90 Minuten – auch nach Deutschland kommen soll. So hat ein nicht namentlich genannter Kurierdienst davon berichtet, das Amazon Deutschland derzeit in Verhandlung mit ihnen stehe, in naher Zukunft die Bestellungen der Prime-Kunden binnen 90 Minuten zum Kunden zu bringen. Vor allem in München und Hamburg sollen die Verhandlungen von Amazon Deutschland demnach bereits weit fortgeschritten sein. In Berlin soll Amazon Deutschland die schnelle Lieferung heimlich sogar bereits schon testen.

Neben den Gerüchten zur Einführung von Amazon Prime Now, heißt es auch, dass Amazon in Europa – und vor allem in Deutschland und Frankreich – vollautomatische Packstationen installieren will. Aktuell sucht Amazon dafür bereits nach dem passenden Personal. Die vollautomatischen Packstationen werden von Amazon bereits erfolgreich in den USA und UK genutzt.

Buchläden, Modemarken und Spiele-Engines

Neben den ganzen Meldungen zu Prime und zur Logistik ist bei Amazon im Februar aber noch eine ganze Menge passiert. Gleich zu Beginn des Monats ließ die Meldung, dass Amazon mehr als 300 stationäre Buchläden plane, die Branche aufhorchen. Doch kurz nach Bekanntwerden der vermeintlichen Pläne ruderte Sandeep Mathrani, der Unternehmer, der die Gerüchte ins Rollen gebracht hatte, zurück. So stellte Mathrani klar, dass „er nicht für Amazon spreche“. Allerdings haben zwischenzeitlich Insider bestätigt, dass Amazon tatsächlich weitere Buchläden in Planung habe. Doch diese Pläne seien weit weniger umfangreich als jüngst spekuliert.

Neben einer vermeintlichen eigenen Buchkette hat Amazon dafür aber still und heimlich sieben eigene Bekleidungsmarken gestartet. Insgesamt umfasst das Angebot von Amazon 1.800 Produkte. Die Modelabels heißen Franlin & Freeman, Franklin Tailored, James & Erin, Lark & Ro, North Eleven, Scout + Ro und Society New York und sollen wohl eher den Massenmarkt bedienen und an die Looks von UNIQLO oder H&M erinnern.

Neben Buchläden und eigenen Modelabels nennt Amazon nun auch mehrere Spiele-Engines sein Eigen. Das Unternehmen hat zwei weitere kostenfreie Engines namens Lumberyard und GameLift gelauncht. Zudem sollen diese mit der Online-Videoplattform Twitch vernetzt werden können, was für eine schnelle Reichweite von Spielen sorgen soll.

 

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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