Bei Amazon hat sich im Mai wieder einiges getan. Neben dem Start von Amazon Prime Now wurde auch die Eröffnung eines eigenen Paketverteilzentrums bekannt gegeben. Und auch der Launch einiger neuer Services ließ die Branche aufhorchen. Doch es gab auch negative Schlagzeilen. In unserem Monatsrückblick können Sie die wichtigsten Entwicklungen noch einmal nachlesen.

Fernglas

(Bildquelle Eye of the Beholder:hjl via Flickr, keine Änderungen, bestimmte Rechte vorbehalten)

Berlin: Amazon Prime Now und eigener Paketlieferdienst gestartet

Amazon hat im Mai gleich zwei große Ereignisse in puncto Logistik und Lieferung bekannt gegeben. Bereits am 11. Mai hieß es: „Wir freuen uns, Prime-Mitgliedern in Berlin mit Prime Now unseren schnellsten Lieferservice anbieten zu können.“ Berliner Kunden profitieren damit von der extrem schnellen Lieferung binnen einer Stunde. Allerdings müssen selbst Prime-Kunden dafür extra in die Tasche greifen. Wer es allerdings nicht ganz so eilig hat, kann sich die Bestellung auch innerhalb eines wählbaren 2-Stunden-Fensters zwischen 8.00 Uhr und Mitternacht zukommen zu lassen. Dann fallen auch keine extra Kosten an. Generell lässt sich die Express-Lieferung erst ab einem Warenwert von 20 Euro auswählen.

Und als ob das nicht genug wäre, gab Amazon keine zwei Wochen später die Eröffnung eines eigenen Paketlieferdienstes in Berlin bekannt. In Berlin-Tegel hat der Online-Händler eine insgesamt 15.000 qm große Logistikanlage bezogen, von der rund 7000 qm bereits benutzt werden. Wie auch schon in Olching bei München arbeitet Amazon dabei mit externen Dienstleistern zusammen. 90 Fahrzeuge sollen insgesamt unterwegs sein und die Pakete in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Berlin Mitte zu den Kunden bringen. Bis zu 10.000 Sendungen sollen pro Tag zugestellt werden.

Mehr Filialen, Kochboxen und andere Services

Aber neben den Logistik- und Liefer-Bekanntgaben, machte Amazon auch mit dem Ausbau des eigenen Filial-Netzes auf sich aufmerksam. Nachdem bereits in Seattle ein stationärer Laden betrieben wird, sollen nun scheinbar weitere folgen.

Amazon schläft nicht und hat sich nach neuen Geschäftsfeldern umgesehen. Während das Unternehmen mit Amazon Pantry bereits Dinge des täglichen Bedarfes ausliefert und in UK sogar mit dem Supermarkt Morrison kooperiert und mit dem Verkauf von frischen Lebensmitteln begonnen hat, sollen in den USA nun auch Kochboxen versendet werden. Diese maßgeschneiderten Boxen enthalten verschiedene Zutaten und dazu passende Rezepte. Der Dienst soll bereits diesen Herbst starten, allerdings vorläufig nur in den USA.

Weiterhin hat Amazon den Start von „Comixology Unlimited“ bekannt gegeben. Die neue Flatrate für Comics richtet sich dabei vor allem an ein Nerdpublikum. Comic-Fans können für sechs US-Dollar pro Monat unbegrenzt Comics lesen. Interessierte Nutzer können sich die gleichnamige App einfach auf das Smartphone laden und loslegen. Die teilnehmenden Verlagen kommen vor allem aus dem Independent-Sektor. Große Namen wie Marvel und DC finden sich hingegen nicht.

Amazon kürzt Affiliate-Provisionen

Auch wenn Amazon immer um die Gunst seiner Kunden bemüht ist, schreckt das Unternehmen nicht davor zurück, gegenüber seinen Partner Härte zu zeigen. So nun beispielsweise beim Affiliate-Programm. Wer auf seiner Seite oder seinem Blog für Amazon Kindle-Geräte (oder Kindle Zubehörteile) wirbt, wird zukünftig mit weniger Einnahmen auskommen müssen. Denn wie Amazon bekannt gab, sollen die Provisionen für die Kindle-Geräte nun um 70 Prozent gekürzt werden. Künftig liegen die Provisionen nur noch bei drei Prozent. Auch bei den Kindle E-Books gibt es Einschnitte: Profitierte man bisher von zehn Prozent-Provisionen, wurden diese nun auf sieben Prozent herabgestuft. Auch wenn die Änderung für manch einen nicht ganz so überraschend kam, wären sicherlich viele Affiliate-Programm-Teilnehmer über eine Vorwarnung oder Ankündigung glücklich gewesen.

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Geschrieben von Julia Ptock




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