Am vergangenen Wochenende gab es auf dem Marktplatz von Amazon eine 1-Penny-Aktion – nur, dass es sich hierbei nicht um eine Marketing-Kampagne handelte, sondern um einen fatalen Fehler im System. So boten Händler am vergangenen Freitag auf Amazons Marktplatz tausende Artikel für (fast) geschenkt. Einige stehen wohl vor dem Konkurs.

Paket: Amazon Packaging
(Bildquelle Amazon Packaging: Nic Taylor via Flickr, bestimmte Rechte vorbehalten)

Fehler im Preis-Tool verursacht Ansturm auf Amazon Marktplatz

Viele Kunden dürften am vergangenen Freitag auf dem britischen Amazon Marktplatz kaum ihren Augen getraut haben. Dort waren tausende Artikel zum Preis von nur einem Penny (entspricht etwas mehr als einem Euro-Cent) gelistet. Ursache dieser fatalen Panne war ein Software-Fehler beim Preis-Tool RepricerExpress, das Händlern auf automatisiertem Wege bei der Preis-Festsetzung ihrer Produkte helfen soll.

Doch obwohl der technische Fehler vergleichsweise schnell erkannt und behoben wurde, nutzten unzählige Kunden die Gunst der Stunde für ihre weihnachtlichen Einkäufe und kauften auf dem Marktplatz hochpreisige Artikel zum Schnäppchen-Preis. Wie auf irishexaminer.com zu lesen, soll es einigen Händlern möglich gewesen sein, die entsprechenden Bestellungen zu stornieren.

Amazon Marktplatz UK: Einige Händler stehen vor Konkurs

Viele andere Händler hingegen – nämlich die, die ihre Logistik, bzw. den Versand über Amazon abwickeln – hatten wohl weniger Glück: Sie bemerkten die fehlerhaften Verkäufe auf dem Marktplatz in vielen Fällen erst, als Amazon die Bestellungen bereits versandt hatte. Nach Angaben des Nachrichtenportals sei eine Stornierung in diesen Fällen nicht mehr möglich, sodass der Vertrag rechtskräftig sei und die Anbieter auf den entstandenen Kosten sitzen bleiben. Einige der betroffenen Händler sollen aufgrund des Fehlers innerhalb kurzer Zeit mehrere zehntausend Pfund Verlust gemacht haben und vor dem Konkurs stehen.

In Deutschland wären die Konsequenzen einer solchen Panne wahrscheinlich weniger gravierend: Denn im Falle einer ähnlichen technischen Störung könnten Händler ab Kenntnis von ihrem Anfechtungsrecht gebrauch machen.

Im Übrigen verursachte in der vergangenen Woche ein Fehler in einem Export-Tool eine ähnliche Panne auf eBay Deutschland: Zahlreiche hochklassige HighTech-Produkte (wie Laptops, Festplatten, Smartphhones) des Elektronik-Anbieters Notebooksbilliger wurden daher für knapp 6 Euro verkauft (wir berichteten).
/ Geschrieben von Tina Plewinski




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