Amazon geht weiter gegen Produktfälschungen auf seinen Online-Marktplätzen vor.

Digitaler Totenschädel auf schwarzem Grund
jiris / shutterstock.com

Der Name „Project Zero“ dürfte vielen wahrscheinlich eher unbekannt sein. Dennoch verbirgt sich dahinter ein äußerst wichtiges Programm, das für Amazon selbst, aber auch für Händler und Hersteller enorm wichtig ist: ein Programm, um Produktfälschungen auf dem Marktplatz Einhalt zu gebieten.

Dieses Programm hatte Amazon bereits Anfang 2019 gestartet und in insgesamt zehn Ländern verfügbar gemacht, in denen der Konzern auch einen Marktplatz betreibt: Neben Deutschland und den USA gab es „Project Zero“ bisher in Kanada und Mexiko, Frankreich und Großbritannien, Spanien und Italien, Indien und Japan. Nun sind sieben weitere Märkte (Australien, Brasilien, die Niederlande, Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur sowie die Türkei) dazu gekommen, sodass sich die Gesamtzahl der Märkte auf 17 erhöht.

Wie funktioniert „Project Zero“ von Amazon?

Das Programm richtet sich gezielt gegen Produktfälschungen auf den Marktplätzen und setzt dabei einerseits auf die fortschrittliche Technologie des maschinellen Lernens und andererseits auf die umfangreichen Daten und die Erfahrungen von Amazon, um mutmaßliche Fälschungen zu entfernen. 

Während Händler und Markeninhaber gefundene Plagiate auf den Marktplätzen zuvor häufig selbst an Amazon melden mussten und dadurch erst einen Prüfungs- und eventuellen Löschungsprozess auslösten, sollen diese Prozesse mithilfe von Zero verbessert, automatisiert und effizienter gestaltet werden. Durch das Programm sollen sie die Möglichkeit erhalten, Fälschungen eigenständig mithilfe eines Self-Service-Tools vom Marktplatz zu entfernen.

Daneben bietet Amazons „Project Zero“ allerdings auch einen automatisierten Schutz, bei dem Amazon mittels maschinellen Lernens Angebote scannt und dabei proaktiv nach mutmaßlichen Fälschungen sucht. Basis hierfür seien unter anderem Daten und Informationen, die Markeninhaber Amazon zur Verfügung stellen.

Amazon spricht von guten Erfolgen mit dem Anti-Fälschungs-Programm

Um an „Project Zero“ teilnehmen zu können, müssen sich Markeninhaber zunächst anmelden – und das haben in der Vergangenheit schon zahlreiche Firmen getan: Im Rahmen der Expansion spricht Amazon von mehr als 10.000 Marken, die sich bereits bei „Project Zero“ angemeldet haben. Mit dabei seien auch große, weltweit aktive Brands wie BMW, Panasonic oder auch OtterBox und Veet.

„Täglich scannen wir mehr als fünf Milliarden Produktlisten-Updates auf mutmaßliche Fälschungen. Wir haben diesen automatisierten Schutz mit einer Reihe von Marken getestet und im Durchschnitt stoppen unsere automatisierten Schutzmaßnahmen proaktiv 100-mal mehr vermeintlich gefälschte Produkte als bei jenen Angeboten, die wir aufgrund von Berichten der Marken entfernen“, schreibt Amazon auf seiner Website.

/
Geschrieben von Tina Plewinski