Laut aktuellen Gerüchten will Amazon im kommenden Jahr groß in den Markt der Lebensmittel-Lieferungen einsteigen.

Essen in einem Karton: Mann mit Lebensmittel-Lieferung
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Amazon hat im Bereich der Lebensmittel-Lieferung offenbar große Pläne und will die Branche im kommenden Jahr aufmischen. Grundlage dieses Vorhabens sei demnach ein Service, den der Konzern im vergangenen Jahr  getestet habe und in dessen Rahmen britische Kunden die Möglichkeit hatten, sich Lebensmittel aus zwei großen Supermarktketten liefern zu lassen.

Amazon ermöglicht taggleiche Lieferung von Lebensmitteln

Der Test war dabei ausschließlich zahlenden Prime-Kunden vorbehalten, berichtet Engadget mit Verweis auf Berichte der Nachrichtenplattform The Information. Die bestellten Lebensmittel seien – ganz im Sinne der kundenorientierten, schnellen Prime-Lieferung – am gleichen Tag von Boten des hauseigenen Flex-Lieferdienstes zu den Kunden gebracht worden. Intern lief das Projekt wohl unter dem Namen „Amazon Fresh Marketplace“. 

Glaubt man den Gerüchten, die derzeit in der Branche brodeln, wolle Amazon den Lieferdienst bereits im kommenden Jahr, also 2022, sowohl in den USA als auch in einem Großteil Europas ausrollen.

Amazon: Kooperationen mit Lebensmittelhändlern sind wichtig

Bestätigen wollte Amazon die Gerüchte indes nicht. Gegenüber Engadget teilte das Unternehmen jedoch mit, dass der selbsternannte Fokus darauf liege, „Amazon-Kunden das bestmögliche Erlebnis bei der Lebensmittel-Lieferung zu bieten, sei es von Amazon Fresh, Whole Foods Market oder einem unserer lokalen Geschäfte wie Bartell’s in Seattle, Morrison’s in London oder Monoprix in Paris“. 

Dabei ging der Konzern auch explizit auf die Zusammenarbeit mit externen Lebensmittelhändlern ein und unterstrich die Bedeutung solcher Kooperationen. Sie ermöglichten es Amazon, den eigenen „Prime-Mitgliedern mehr Auswahl, Wert und Komfort zu bieten, während unsere Partner von einer erhöhten Sichtbarkeit ihrer Auswahl und ihres Service profitieren“, wird ein Sprecher des Konzerns weiter zitiert.

Amazon hat Lebensmittel schon länger auf dem Schirm

Die Tests und der potenzielle neue Service rund um Lebensmittel ist für Amazon kein Neuland. Bereits in der Vergangenheit hat der Konzern in verschiedenen Märkten unterschiedliche Food-Services angeboten. In den USA gab es beispielsweise „Amazon Restaurants“ – dabei konnten sich Prime-Kunden Essen aus Restaurants direkt nach Hause liefern lassen. „Daily Dish“ habe sich laut Berichten etwa auf die Lieferung von Mittagessen an den Arbeitsplatz fokussiert. Beide Dienste seien mittlerweile eingestellt worden. 

In Deutschland dürfte hingegen einigen Kunden vielleicht „Amazon Now“ noch ein Begriff sein: Der Service wurde nur ganz wenigen Kunden, nämlich in den Ballungsräumen Berlin und München, angeboten und versprach eine superschnelle Lieferung innerhalb einer Stunde oder wahlweise in einem gewünschten Zweistunden-Fenster. Auch dieses Angebot wurde eingestampft, wobei Amazon darauf verwies, die Leistungen teils direkt über das Marktplatz-Angebot anbieten zu wollen.

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Geschrieben von Tina Plewinski