Die Anzahl an Plagiaten scheint bei Amazon massiv zuzunehmen. Dies wird zumindest von vielen Händlern berichtet. Dabei könnte Amazon sogar selbst mit einer Änderung dazu beigetragen haben. Betroffen sind vor allem Anbieter aus den Kategorien Bekleidung und Accessoires.

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Derzeit scheint Amazon mit elementaren Problem zu kämpfen, die kräftig am Image des Unternehmens kratzen könnten und insbesondere Händler verärgern. Laut Informationen von EcommerceBytes sollen bei Amazon vermehrt Plagiate auftauchen. Das berichten zumindest Händler.

Einer davon ist Jerry Kozak, Eigentümer des Unternehmens Ann Arbor T-Shirt. Kozak berichtet: „Plagiate aus China sind offensichtlich kein neues Phänomen. Aber was ich und einige andere Verkäufer beobachten, ist ein plötzlicher Aufwärtstrend von diesen Fälschungen, der in den letzten Monaten kräftig zugenommen hat.“

Neues Freigabeverfahren Grund für die Zunahme von Plagiaten

Die gesamte Problematik scheint mit einer Änderung im Zusammenhang zu stehen, die Amazon vorgenommen hat und insbesondere Produkte aus den Kategorien Kleidung und Accessoires betrifft. Diese beiden sollen mittlerweile offen für alle zugelassenen Anbieter sein. Die Änderung umfasst die Tatsache, dass Bilder von Produkten nicht Bestandteil des Freigabeverfahrens seien. Dabei schweigt Amazon bisher zu den Gründen für die Änderung. Fest steht, dass seitdem die Anzahl an Plagiaten erheblich zunimmt.

Dabei ist vor allem die große Zahl derartiger Fälschungen pro Händler immens. Beim Beispiel von Ann Arbor T-Shirt bleibend sollen mehr als 2.000 Artikel von einem einzigen chinesischen Händler aufgelistet worden sein, die ursprünglich von Kozaks Unternehmen selbst hergestellt wurden.

Unterstützung von Amazon eher mangelhaft

Diesen Umstand hat auch Kozak bei Amazon gemeldet. Er wurde darum gebeten, selbst einen Testkauf vorzunehmen. Einige Wochen später hat er das Produkt in sehr schlechter Qualität auch erhalten. Doch das war noch lang nicht das Ende, denn in der Zwischenzeit hat er einen weiteren Shop gefunden, der ebenfalls mehr als 2.000 Ann Arbor T-Shirt-Artikel angeboten hat.

Dabei stören Kozak insbesondere zwei Tatsachen: „Frust entsteht nicht nur aufgrund der Mechanismen, bei Amazon Beschwerden einzureichen und keine schnellen Reaktionen zu erhalten. Es ist außerdem die Art und Weise, wie sich die Arten der Plagiate verändert haben.“

Kozak und sein Unternehmen warten weiterhin auf eine Lösung für das Problem. Amazon scheint also insgesamt bisher nicht wirklich eine passende Reaktion parat zu haben, um die Flut an Plagiaten einzudämmen. Allzu lang sollte sich der Online-Händler dafür jedoch nicht Zeit lassen – sonst könnte auch die Kundenzufriedenheit darunter leiden.

 

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Geschrieben von Christian Laude

Kommentare

#1 Sebastian 2015-11-27 11:00
Dir Freigabe wurde durch das Gerichtsurteil aus den USA vor wenigen Wochen so weit gelockert.
Gemäß dem Urteil ist Amazon nicht für Urheberrechtsve rletzungen auf der eigenen Plattform verantwortlich und muss auch nichts tun um diese zu unterbinden. Ebenso müssen die Produktbilder nicht mehr auf Urheberrecht geprüft werden.



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