Die Serie verspricht, den ganz normalen Wahnsinn im Alltag eines Billig-Supermarktes zu zeigen. Neben Ulmen zeichnete sich vor allem das junge Produktionsstudio Kleine-Brüder verantwortlich, deren Mitglied Bruno Alexander gleichzeitig auch als Hauptdarsteller agierte. 

Einkaufswagen im Supermarkt
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Die Serie ist dabei im Stil einer Pseudo-Dokumentation, einer Mockumentary (vom Englischen „to mock“ - „nachahmen, verhöhnen“) gehalten. Dieses Format kennt man in Deutschland vor allem vom Erfolgshit Stromberg, welcher einem Büroteam durch den Alltag folgte. Bei „Die Discounter“ liegt der Fokus jedoch auf dem Einzelhandel – genauer gesagt einer kleinen Filiale eines Lebensmittel-Discounters. Die zehn Episoden zwischen 15 und 20 Minuten stehen ab heute auf Prime Video zur Verfügung.

Comedy für die Generation Z

„Die Discounter“ soll vor allem ein junges Publikum ansprechen. Das spiegelt sich auch in den Darstellern wider. Die bekannteste dürfte dabei die Rapperin Nura Habib Omer sein, welche sich praktisch selbst spielt. Ihr Charakter Flora möchte nämlich auch als Rapperin durchstarten und jobbt nur bis zur Karriere im Supermarkt.

Das Produktionsstudio Kleine-Brüder machte zuvor mit der selbstproduzierten Serie „Intimate“ auf sich aufmerksam, welche man auf YouTube streamen kann. Die Serie behandelt die alltäglichen Probleme ihrer Generation, welche dabei aber direkt durch diese Generation kommuniziert werden. Um diesem Konzept den nötigen Feinschliff zu verpassen, wurde der Comedy-erfahrene Christian Ulmen an Bord geholt. 

Kurzweilige Unterhaltung

Zwischen Alltagssequenzen und Pseudo-Interviews wird schnell deutlich, dass der Fokus der Serie mehr auf den Mitarbeitern als deren Arbeitsplatz liegt. Die Freundschaften und Liebschaften derer bilden den Kern der Handlung, was schade ist, denn in einer solchen Arbeitsplatz-Comedy finden sich Zuschauer für gewöhnlich gerade eher dann wieder, wenn diese auch deren alltägliche Probleme aufgreift. 

Die Serie Stromberg konnte schließlich darum so einen langjährigen Erfolg verbuchen, da jeder diesen einen Chef kennt, der ständig mit seinen Ideen alle ins Unheil stürzt. Im Supermarkt der fiktiven Kette „Kolinski“ gibt es zwar durchaus auch mal ein Problem im Lager, oder die Konkurrenz zur Nachbarfiliale, doch wirken diese alle eher künstlich geschaffen, um hin und wieder auf den Austragungsort zu verweisen.

Geschrieben von Ricarda Eichler
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