Amazon führt die Riege der Streaming-Anbieter in Deutschland an. Überwältigend ist der Vorsprung aber nicht. 

Amazon Prime Video
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Wer ist auf dem deutschen Streaming-Markt aktuell die Nummer eins? Die Antwort auf diese Frage heißt schlicht und ergreifend: Amazon. Dies hat die Beratungs- und Analysefirma Goldmedia für das vierte Quartal 2021 berechnet. Laut den Zahlen führt Amazon bei den Videostreaming-Abos in Deutschland mit einem Marktanteil von 33 Prozent. Netflix liegt mit deutlichem, aber nicht unüberwindbarem Abstand auf Platz zwei und erreicht einen Anteil von 24 Prozent. Auf Platz drei folgt der vergleichsweise neue Streaming-Dienst Disney+ mit zehn Prozent.

Das sind die Marktanteile im deutschen Streaming-Markt

Dabei lässt sich feststellen, dass innerhalb eines Jahres recht wenig auf dem hiesigen Markt passiert ist – keine großen Sprünge, aber auch keine großen Abstürze. Weder beim erstplatzierten Amazon noch beim zweitplatzierten Netflix gab es mit Blick auf das Vorjahr prozentuale Veränderungen. Auch Ende 2020 lagen die Werte bei 33 und 24 Prozent. Nur Disney+ konnte seinen Stand um einen Prozent steigern.

Die letzten signifikanten Veränderungen gab es übrigens im Rahmen der hiesigen Markteinführung von Disney+ im Frühjahr 2020. Vor dem Deutschland-Start des Unternehmens, zu dessen Mutterkonzern nicht nur die berühmte Micky Maus, sondern auch die Superhelden-Marke Marvel gehört, verzeichnete Amazon Prime Video 2019 beispielsweise noch einen deutlich höheren Wert von 38,2 Prozent, Netflix kam noch auf 26,1 Prozent. 

„Anfangs hat Disney+ sowohl Prime Video als auch Netflix Marktanteile abgenommen, das hat sich aber nicht so fortgesetzt“, was sich an dem nur geringen Wachstum im Hause Disney+ zeigt, schreibt das Fachportal Golem.

Sky Ticket und Dazn im einstelligen Bereich

Auch abseits des Siegertreppchens gibt Goldmedia für das vierte Quartal 2021 Zahlen und Entwicklungen an: Auf dem vierten Platz befindet sich demnach Sky Ticket mit einem Marktanteil von neun Prozent – ebenfalls ohne Änderungen zum Vorjahr. Der sportfokussierte Streaming-Anbieter Dazn konnte zumindest um ein Prozent auf acht Prozent zulegen. Spannend wäre etwa an dieser Stelle im nächsten Jahr zu sehen, ob und welche Änderungen die kürzliche Preissteigerung mit sich bringen wird.

Mit sechs Prozent landet Magenta TV, der Streaming-Dienst der Telekom, auf Rang sechs, gefolgt von RTL+ und Apple TV+, die jeweils einen Anteil von vier Prozent bzw. drei Prozent auf dem deutschen Markt verbuchen können.

Amazon Prime Video und Netflix geben keine Nutzerzahlen bekannt

Grundsätzlich sei zu den Zahlen noch erwähnt, dass die großen Streaming-Platzhirsche wie Amazon und Netflix, aber auch Disney+ in der Regel keine konkreten Zahlen zu ihren kostenpflichtigen Abos für Deutschland verlauten lassen. Der Branchenspezialist Goldmedia gewährt verschiedene, umfangreiche Einblicke in den Markt, indem etwa technische Messungen von Inhaltsbibliotheken vorgenommen und Nutzungsdaten wie angesehene Titel, soziodemographische Faktoren oder Passwortfreigaben analysiert werden. Online-Befragungen mit bis zu 80.000 Befragten pro Jahr spielen dabei laut eigenen Aussagen auch eine wichtige Rolle.

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Geschrieben von Tina Plewinski