Für Serien, Filme und Musik hat Amazon 2022 große Ausgaben verzeichnet.

Amazons Serie „Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ auf einem Fernseher
Rokas Tenys / Shutterstock.com

Mit immer neuen Filmen, Serien und musikalischen Inhalte versucht Amazon, Kundinnen und Kunden zu gewinnen und die Zuschauerschaft zu begeistern. Doch wie viel Geld lässt sich der Konzern das eigentlich kosten?

Zumindest im vergangenen Jahr waren es Unsummen: Auf 16,6 Milliarden US-Dollar sollen sich die Investitionen 2022 belaufen haben. Gerade mit Blick auf das Vorjahr zeigt sich hier eine deutliche Steigerung von 28 Prozent: 2021 habe sich der Wert noch auf rund 13 Milliarden US-Dollar belaufen, schrieb das Branchenportal Variety kürzlich und stützte sich dabei auf den Jahresbericht des Konzerns.

Die horrenden Ausgaben seien insbesondere zwei Inhalten geschuldet, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Der eine kommt aus dem Sportbereich, der andere ist tief im Fantasy-Universum verwurzelt.

„Herr der Ringe“-Serie und NFL fressen Millionen

Konkret geht es um Amazons neue Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, die im letzten Jahr die Premiere ihrer ersten Staffel feierte, sowie die exklusive Übertragung der National Football League, die bei Prime Video im Rahmen des „Thursday Night Football“ ausgestrahlt wurde. 

Für die Umsetzung des Fantasy-Epos habe Amazon den Berichten zufolge ein geschätztes Produktionsbudget von 450 Millionen US-Dollar auf den Tisch gelegt, die Sportrechte sollen dem Konzern etwa 1 Milliarde US-Dollar pro Jahr wert sein.

Neben diesen beiden Schwergewichten im Unterhaltungssektor dürfte grundsätzlich auch der Musikbereich seinen Tribut gefordert haben. Man erinnere daran, dass Amazon im Herbst gravierende Änderungen an seinem Musikdienst Amazon Music vorgenommen hatte, wodurch Prime-Mitgliedern nicht mehr nur zwei, sondern rund 100 Millionen Titel ohne Aufpreis zur Verfügung stehen – auch, wenn die Neuerungen bei vielen Kundinnen und Kunden auf harsche Kritik stieß, weil sie auch Nachteile brachten.

Keine Details zur Rentabilität der Investitionen

Unklar sei indes, wie rentabel die massiven Investitionen für Amazon letztlich waren. Der Konzern hatte den Erfolg der „Der Herr der Ringe“-Serie betont und sie als weltweit meistgesehene Originalserie bezeichnet: Mehr als 100 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer haben sich die Vorgeschichte der berühmten Tolkien-Saga demnach zu Gemüte geführt – auch wenn zuletzt Zweifel aufkamen, ob die Serie in der Lage ist, das Publikum anhaltend zu binden. Daneben seien die Zuschauerzahlen der NFL-Saison Experten zufolge gestiegen. Konkretere Einblicke fehlen jedoch.

Die gesamten Kosten, die für den Video- und Musikbereich anfallen, umfassen laut Variety „Lizenz- und Produktionskosten im Zusammenhang mit Inhalten, die im Rahmen von Amazon-Prime-Mitgliedschaften angeboten werden, sowie Kosten im Zusammenhang mit digitalen Abonnements und verkauften oder gemieteten Inhalten“.

Veränderte Sehgewohnheiten haben positiven Einfluss

Amazon geht offenbar auch von erfreulichen Entwicklungen im Nutzerverhalten beziehungsweise den Sehgewohnheiten aus, die sich auch zuträglich auf das Betriebsergebnis auswirken werden: Indem sich etwa „die gewichtete durchschnittliche Lebensdauer unserer aktivierten Videoinhalte“ verlängert, visiere der Konzern für 2023 positive Effekte in Höhe von etwa einer Milliarde Dollar an.

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Geschrieben von Tina Plewinski