Amazon scheint sich im nächsten Handelssektor festzusetzen. Wie eine neue Studie jetzt zeigt, konnte der Online-Riese seine Verkäufe von Lebensmitteln im vergangenen Jahr mehr als verdoppeln.

Lebensmittel Tüte
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Das Thema E-Commerce wird im Lebensmittelhandel hierzulande noch ziemlich stiefmütterlich behandelt. Zwar konnten große Ketten wie Bringmeister oder Rewe ihre Lieferdienste bereits etablieren und auch in weitere Städte bringen, andere Wettbewerber wie Kaufland stampften ähnliche Dienste aber gleich wieder ein, noch ehe sie richtig begonnen haben.

Einer, der mal wieder allen zeigt, wie es geht, ist Amazon. Seit knapp einem Jahr bietet der Online-Riese seinen Lieferdienst Amazon Fresh nun auch in Deutschland an und konnte 2017 bereits einen Anstieg von 54 Prozent bei dem Verkauf von Lebensmitteln verzeichnen. Insgesamt shoppten die Deutschen alleine im vergangenen Jahr Lebensmittel im Wert von 200 Millionen Euro beim Online-Riesen. Auch in den USA und Großbritannien konnte Amazon seine Verkäufe deutlich steigern. Das sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie von One Click Retail.

Amazon Infografik Lebensmittel
© One Click Retail

Selber schleppen war gestern – Getränke besonders beliebt

Einer der größten Vorteile bei Lieferdiensten wie Amazon Fresh und Co. ist der Bequemlichkeitsfaktor. Der Kunde klickt sich ganz entspannt von zu Hause aus seinen Wocheneinkauf zusammen und lässt ihn sich anschließend direkt an die Wohnungstür bringen. Aus diesem Grund ist es wohl auch kein Wunder, dass Getränke in den USA zu den beliebtesten Kategorien im vergangenen Jahr gehörten. Über 350 Millionen Dollar ließen die Amerikaner beim Online-Riesen für gekühlte Erfrischungen. Das entspricht einem Wachstum von 65 Prozent.

Deutschland konnte in diesem Bereich allerdings das größte Wachstum verzeichnen. Um ganze 230 Prozent stieg der Verkauf von Bier, Wein und Spirituosen an. Ingesamt 18 Artikel der Kategorie Getränke finden sich in der Top 20 Bestsellerliste für Lebensmittel wieder.

Amazon Infografik Lebensmittel
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Amazons Erfolgsgeheimnis

Es scheint fast so, dass alles zu Gold wird, was in die Hände von Amazon gerät (dass dem natürlich nicht so ist, kann unter anderem an dieser Stelle nachgelesen werden). Der Versandhändler hat im vergangenen Jahr viel für den Erfolg seines Lebensmittelhandels getan. An erster Stelle steht natürlich der Kauf des Biosupermarkts Whole Foods für 13,7 Milliarden Dollar. Nur zwei Tage nachdem man die 470-geschäftsstarke Ladenkette erworben hat, stiegen die Besucherzahlen um 25 Prozent an. Ähnliches konnte auch beobachtet werden, als die ersten Whole-Foods-Waren auf Amazon.com gelistet wurden.

Auf dem deutschen Markt hat Amazon seinen Lieferdienst Amazon Fresh nach und nach ausgeweitet. Begonnen mit Berlin, konnten innerhalb der letzten zwölf Monate auch die Städte Hamburg und München dazugewonnen werden. Für 2018 erwartet One Click Retail sogar noch größere Sprünge im Bereich des Online-Lebensmittelhandels.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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