Eigentlich weiß Amazon genau, wie man die Kunden betört und umfassend zufriedenstellt. Doch kürzlich hat das Unternehmen eine erste, hauseigene Buchhandlung eröffnet und voller Stolz dieses Heim des stationären Handels präsentiert, in dem der Blick aufs Detail deutlich wird. Und dennoch scheinen die Kunden an einer ganz zentralen Stelle mit der neuen Buchfiliale zu hadern.

Amazon Buchhandlung Front, Ausschnitt © Amazon

Wie könnte es anders sein? – Amazon will die Konkurrenz mit allem ausstechen, was zur Verfügung steht. Dieses Grundkonzept trifft auch auf die neue Buchhandlung zu, die das Unternehmen erst vor wenigen Wochen eröffnet hat (wir berichteten). Und so hat sich Amazon nicht nur um eine geschmackvolle Einrichtung, ein wohliges Ambiente und um eine kundenorientierte Sortierung der Bücher bemüht, sondern auch um einen preiswerten Einkauf:

Amazon wirbt mit Online-Preisen in der Buchhandlung
Amazon Buchhandlung, Screenshot GeekWire

Wie auf dem Foto zu sehen, wird damit geworben, dass die Preise in der Buchhandlung die gleichen sind, wie auf dem Online-Portal. In den USA ist dies bei Weitem keine Selbstverständlichkeit, denn hier herrscht keine Buchpreisbindung, sodass der Preiskampf auch unter Buchanbietern tobt.

Jedenfalls dürfte es eine Menge Kunden geben, die sich über die niedrigen Buch-Preise im stationären Handel freuen. Doch einen Haken hat die Sache: Es gibt keine analogen Preisschilder. Wie auch, wenn sich Preise immer mal wieder ändern können?! Doch auch auf digitale Preisschilder, die sich immer wieder von selbst anpassen, hat Amazon verzichtet.

Wie qz.com berichtet, müssen Kunden stattdessen auf ihre Smartphones bzw. Amazon-Apps zugreifen, um die Bücher zu scannen und die jeweiligen Preise zu erfahren. Als Alternative steht wohl ein Barcode-Scanner in der Buchhandlung bereit. – Für einige Kunden scheint dies mit zu hohem Aufwand verbunden. Jedenfalls gab es bereits die ersten Beschwerden.

Amazon Buchhandlung: Bücher müssen gescannt werden
Amazon Buchhandlung, zwei Screenshots von GeekWire

Ob nun die Kunden alles in allem zu verwöhnt sind oder es sich Amazon einfach nur leicht machen wollte… Im Endeffekt geht es immer nur um Kundenzufriedenheit. Und das heißt auch, dass man wohl über Nachbesserung und eine andere Lösung nachdenken muss, oder?

 

/ Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#1 Crischo 2015-11-15 09:42
Find ich jetzt nicht so schlimm mit den Preisetiketten. Wenn genügend Scanner zur Verfügung stehen ist das halb so schlimm. Auf die Dauer ist das womöglich die nachhaltigere Lösung. Dank der Buchpreisbindun g ist das bei uns ja eh nicht wirklich das Thema. Ich bin mal gespannt, ob sich Amazon mit diesem Konzept auch nach Deutschland wagen wird.

Crischo



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