Amazon tüftelt an einem tragbaren System, das über die Stimme die Emotionen der Menschen erkennen soll. 

Frau mit Fragezeichen-Schild
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Mit den Gefühlen ist das so eine Sache: Teils sind sie dem jeweiligen Menschen selbst nicht immer klar – und dem Umfeld noch viel weniger. Jetzt will Amazon Abhilfe schaffen und arbeitet an einem tragbaren Gerät, das die Gefühle des Nutzers und anderer Menschen über die Stimme erkennen soll. Das berichtet Bloomberg und beruft sich dabei auf Amazon-interne Informanten und Dokumente.

Projekt Dylan: Hilfe beim menschlichen Umgang

Das geheime Amazon-Projekt mit dem Codenamen Dylan umfasst ein Armband, das mit einer Smartphone-App gekoppelt ist. Via Alexa-Stimmerkennung soll das System dann die Gefühlslage der Menschen analysieren. Auch über die Einsatzmöglichkeiten wird schon spekuliert: So könnte eine App Hinweise geben, wie der Armband-Träger nun mit seinem Gegenüber umgehen soll, wenn dessen Emotionen scheinbar klar sind. Auch dem Nutzer selbst kann Amazon weiterhelfen und entsprechende Vorschläge machen. Ein Patent für Amazons Alexa zeigt, wo die Reise hingehen kann: Deren Software erkennt zum Beispiel ein Husten und könnte daraufhin gezielt Werbung, etwa für Medikamente, aussenden. 

Wann kommt das Amazon-Armband auf den Markt?

Amazon hat sich nicht zu dem Bericht geäußert. In welcher Phase sich das Projekt befindet, ist unklar – ebenso, ob das Armband also überhaupt jemals auf den Markt kommt. Entwickelt wird das System vom Amazon-Alexa-Team und Lab126, das auch schon das gefloppte Amazon-Smartphone Fire und den smarten Lautsprecher Echo auf den Markt gebracht hat. 

Das Projekt zeigt auch einen weiteren Schritt Amazons in der Aufholjagd gegenüber den digitalen Assistenten von Apple oder Google, die – im Gegensatz zu Alexa – bereits in Smartphones verfügbar sind. Amazon versucht also, Alexa nicht nur im Haus zu etablieren, sondern auch mobiler zu machen. Alexa soll daher in immer mehr Wearables, also in tragbare digitale Systeme wie Smartwatches oder Fitnesstracker, integriert werden. 

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Geschrieben von Markus Gärtner