Das Amazon-Tochterunternehmen Ring scheint aus Sicherheitsvorfällen der Vergangenheit zu lernen.

Klingel mit integrierter Kamera der Amazon-Tochter Ring
Joni Hanebutt / Shutterstock.com

Kunden, die die Sicherheitskameras der Amazon-Tochter Ring nutzen, müssen sich künftig auf verschärfte Sicherheitsvorkehrungen einstellen. Im Rahmen des Anmeldeverfahrens für die Kameras reichen ab sofort nicht mehr nur die Eingabe von Nutzername und Kennwort aus – es wird zwingend auch ein zweiter Faktor abgefragt.

Ring: Zweiter Faktor via SMS oder Mail

Bei diesem zweiten Faktor handelt es sich um einen sechsstelligen Code, ohne den eine Anmeldung bzw. ein Einloggen nicht mehr möglich ist – und zwar weder für den Hauptnutzer noch für etwaige Nebennutzer, die ebenfalls auf die Technik zugreifen wollen. Den besagten Code können sich User entweder als E-Mail oder wahlweise als SMS zusenden lassen.

Die Option einer Zwei-Faktor-Authentifizierung bietet Ring nach Angaben von Heise Online übrigens bereits seit einiger Zeit an. Allerdings war diese Variante bislang eine freiwillige Angelegenheit, die nun eben verpflichtend wird.

Ring kämpft mit gravierenden Sicherheitsvorfällen

Die verpflichtende Einführung der Zwei-Faktor-Authentifizierung kommt nicht von ungefähr. In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach gravierende Sicherheitsvorfälle, die am Image der Kamerafirma kratzten: So hatten sich Unbekannte im US-Bundesstaat Tennessee beispielsweise Zugriff auf Ring-Überwachungskameras verschafft, die im Kinderzimmer einer Familie aufgestellt waren und dabei auch Kontakt zur achtjährigen Tochter gesucht. Auch in einem anderen Fall hatte ein Fremder Kinder beim Spielen über das Ring-System angesprochen.

Aufgrund dieser und ähnlicher Fälle wurde in den USA bereits eine Sammelklage gegen Amazon und Ring eingereicht. Die jüngsten Änderungen sind also als gezielte Maßnahmen gegen vorhandene Schwachstellen in der Sicherheit anzusehen.

Ring verschärft die Sicherheitsvorkehrungen auch an anderer Stelle

Es ist überdies nicht die einzige Maßnahme, die Ring zu ergreifen scheint. „Seit Dezember 2019 versendet Ring außerdem Mails an Kunden, wenn sich jemand über ein bislang unbekanntes Gerät bei einer Kamera anmelden will. Bekommt man so eine Nachricht, kann man Ring zufolge umgehend Gegenmaßnahmen einleiten“, erklärt Heise Online. Hinzu kommen etwa Einstellungen, die Nutzer rund um personalisierte Werbung bzw. die Nutzung ihrer Daten (wie Tracking) vornehmen können.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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