Die Amazon-Tochter Ring will die Nutzung ihrer Produkte künftig noch sicherer machen. Das hat für die Nutzer allerdings nicht nur Vorteile. 

Überwachungskamera der Amazon-Tochter Ring
CC Photo Labs / Shutterstock.com

Unter der Marke Ring vertreibt Amazon seit einiger Zeit Produkte wie smarte Türklingeln mit Videofunktion oder auch Sicherheitskameras. Über die Sicherheit der Geräte wurde dabei in der Vergangenheit immer mal wieder kritisch diskutiert. Nun scheint Ring die entsprechenden Kritikpunkte an den Überwachungsgeräten angehen und die Nutzung deutlich sicherer machen zu wollen – und zwar mithilfe einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Nach Informationen von Computer Base hat der Konzern in diesem Rahmen in den USA mit einer technischen Vorschau dieser Leistung begonnen: Bisher war es so, dass die Übertragung der Videos in die Datenwolke verschlüsselt war und die Inhalte zudem verschlüsselt in der Cloud gespeichert wurden. Neu ist, dass im Rahmen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein Schlüssel auf dem jeweiligen Endgerät des Nutzers gespeichert wird, der zwingend benötigt wird, um die Videodaten zu entschlüsseln.

Verschlüsselung bringt mehr Sicherheit, aber schränkt die Nutzung ein

„Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beschränkt die Nutzung der Ring-App zwar nicht auf ein Endgerät, allerdings können Videos nur noch mit dem Gerät angesehen werden, mit dem die Verschlüsselung aktiviert wurde“, fasst Computer Base die Neuerungen zusammen. „Auch die automatische Videoübertragung an einen Amazon Echo Show, wenn jemand die Video Doorbell betätigt, ist dann Prinzip-bedingt nicht mehr möglich.“ Die Nutzungsmöglichkeiten werden bei Aktivierung der Funktion also im Sinne des Datenschutzes eingedampft. 

Die neue Verschlüsselungsoption wird nicht sofort allen Nutzern zur Verfügung stehen, sondern in den kommenden Monaten ausgerollt werden, wobei man sich noch hilfreiches Feedback der Kunden erhofft. Auch sei das Feature (gerade mit Blick auf die eingeschränkte Nutzung) nicht standardmäßig voreingestellt, sondern muss über das Kontrollzentrum der Ring-App explizit ausgewählt werden.

Kritische Sicherheitsvorfälle bei Ring: Der Fremde im Kinderzimmer

Dass sich die Amazon-Tochter Ring dazu entschlossen hat, an der Sicherheit der hauseigenen Produkte bzw. der Daten zu schrauben, kommt nicht von ungefähr. An der Sicherheit der Überwachungskameras wurden in der Vergangenheit schon mehrfach Zweifel geäußert: Es gab beispielsweise Fälle von Hackerangriffen, bei denen sich Unbekannte Zugriff auf die Kameras verschafft und mit Kindern im Kinderzimmer Kontakt aufgenommen hatten. Auch ein Missbrauch der Nutzervideos durch einzelne Amazon-Mitarbeiter stand bereits massiv in der Kritik. Um die Sicherheit der Geräte zu erhöhen, hatte Ring im vergangenen Jahr bereits eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zur Pflicht gemacht.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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