Ein gutes Händchen bewies Amazon in Sachen Gaming nicht. Doch aufgeben scheint keine Option.

Gamer sitzt an einem PC
Gorodenkoff / Shutterstock.com

Erfolg ist das Markenzeichen von Amazon: Ob bei Eigenmarken, Services oder neuen Märkten – in vielen Bereichen glänzt der Konzern mit immer neuen Rekorden und einem schier unaufhörlichen Wachstum. Doch es gibt auch (zugegeben wenige) Segmente, in denen sich der Erfolg bisher einfach nicht einstellen wollte: In Sachen Gaming zum Beispiel.

Amazons Spiele-Bilanz: Eher pfui als hui

Erst im vergangenen Jahr hatte Amazon seinen hauseigenen Shooter „Cruicible“ auf den Markt gebracht. Dieser legte allerdings einen derart katastrophalen Start in der Beta-Phase hin, dass er selbst nach Überarbeitungen die Erwartungen der Spieler nicht erfüllen konnte. Schlussendlich kam das bunte Ballerspiel über die Frühphase nicht hinaus und wurde dann nach wenigen Monaten ganz schnell wieder eingestampft. Ein erfolgreiches Gegenbeispiel aus dem Hause Amazon fehlt noch gänzlich.

Dennoch scheint Amazon – genau genommen, der baldige Nachfolger von Noch-Chef Jeff Bezos, Andy Jassy, – in puncto Gaming nicht den Kopf in den Sand stecken und auch weiter auf Erfolge hinarbeiten zu wollen.

Aktueller Gaming-Chef als vermeintlicher Hemmschuh 

Nach Angaben von Caschys Blog hat Jassy zwar jüngst eingestanden, dass der erfolgreiche Schritt aufs Gaming-Parkett eine Herausforderung sei, man aber dennoch am Thema dranbleiben wolle. Jassy habe zum Ziel, die Amazon Game Studios zum Erfolgen zu führen – selbst wenn das Unternehmen dem Manager zufolge rückblickend nicht „konsistent erfolgreich gewesen“ sei. (Kenner der aktuellen Lage dürften sich an dieser massiv beschönigenden Formulierung zurecht stoßen! So wie auch Caschys Blog es tut.) Mit dem richtigen Fokus jedenfalls, seien Erfolge laut Jassy durchaus möglich. 

Diese Einschätzung von Jassy kommt in einer Zeit, in der die Gaming Studios von Amazon mit deutlich kritischer Berichterstattung überschüttet wird: „Die Führung sei ziellos, die Arbeitsatmosphäre schlecht und es fehle dem Management an Erfahrung mit der Spieleentwicklung“, fasst Cashys Blog den aktuellen Konsens der Kritik zusammen. Gaming-Chef Mike Frazzini gilt als Neuling im Bereich und wird beispielsweise von Bloomberg als Führungsperson beschrieben, die Ratschläge erfahrener Mitarbeiter ausschlägt und Projekte als „Milliarden-Dollar-Franchise“ anvisiere, sie dann allerdings unterbesetzte. 

Selbst Milliarden-Investitionen hätten bisher nicht geholfen, Projekte zum Erfolg zu führen. Dass Amazon es dennoch versucht und an dieser Stelle Hartnäckigkeit beweist, unterscheidet den Konzern zumindest von den aktuellen Entwicklungen beim Online-Giganten Google: Dieser hatte erst kürzlich die Pforten seines Entwicklerstudios geschlossen, das eigentlich zum Ziel hatte, exklusive Spiele für die hauseigene Spieleecke Stadia zu produzieren.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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