Alexa könnte ihren Nutzerinnen und Nutzern bald auch bei der Trauerbewältigung helfen.

Sprechen mit Toten: Frau lehnt sich gegen verschwindende Person
LeaDigszammal / Shutterstock.com

Es klingt unfassbar: Amazon arbeitet offenbar an einer Funktion, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen soll, mit Toten zu sprechen. Ob nun verstorbener Großelternteil, Partner:in oder Freund:in – die konzerneigene Sprachassistentin Alexa soll im Rahmen des Projekts mit der Stimme geliebter Menschen sprechen. Grundsätzlich könne Alexa dabei die Stimme jedes beliebigen Menschen nachahmen.

Diese Ankündigung machte Amazon jüngst bei der Re:Mars-Konferenz, die derzeit in Las Vegas stattfindet und auf der sich alles um Technologien und Entwicklungen aus den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Automation und Robotik dreht. 

Amazon verweist auf familiäre Verluste in der Pandemie

Rohit Prasad, der die Funktion vorstellte, ist Senior Vice President und leitender Wissenschaftler des Teams, das sich im Hause Amazon um die Sprachassistentin kümmert. Schwerpunkt seiner Arbeit sei es, „künstliche Intelligenz zu einem gesprächsfähigen und begleitenden Wesen zu machen“, berichtet CNBC.

Wichtig sei dies gerade mit Blick auf die vergangenen Jahre, da „so viele von uns während der Covid-19-Pandemie jemanden verloren haben, den wir lieben“, wird der Spezialist zitiert. „KI [künstliche Intelligenz; Anm. d. Red.] kann den Schmerz des Verlustes zwar nicht auslöschen, aber sie kann definitiv dafür sorgen, dass die Erinnerungen bleiben.“

Ein Demonstrationsvideo veranschaulichte die Funktionsweise: Darin fragte ein Kind die Sprachassistentin: „Alexa, kann Oma mir den Zauberer von Oz zu Ende vorlesen?“ Alexa habe diese Frage mit ihrer Standard-„Roboterstimme“ bestätigt und daraufhin die Stimme gewechselt, die dann einen weicheren und menschlicheren Tonfall angenommen habe. Die neu angenommene Stimme habe des verstorbenen Großelternteils nachgeahmt.

Nachahmung auf Basis von Sprachaufzeichnungen

Als Basis der stimmlichen Nachahmung greife das Amazon-Team nach Aussagen von Prasad auf eine kurze Audioaufzeichnung des entsprechenden Menschen zurück. Diese Aufzeichnung müsse nicht lang sein, lediglich weniger als eine Minute an Material werde benötigt.

Marktreif sei die Funktion allerdings noch nicht, sie befinde sich aktuell noch in der Entwicklung. Wann genau das Unternehmen den Kundinnen und Kunden die neue Sprachoption zur Verfügung stellen wird, ließ der Konzern dabei offen.

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Geschrieben von Tina Plewinski
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