Amazon Web Services mischt künftig auch beim Thema Lieferketten mit – und will Unternehmen bei der Analyse und Beobachtung unterstützen.

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Angefangen bei der Havarie im Suez-Kanal, weiter im Zuge der Corona-Pandemie sowie infolge des Ukraine-Krieges spitzen sich die Probleme auf den globalen Transportrouten merklich zu – Verzögerungen und Lieferengpässe nahmen zu. Doch auch zusätzliche Risiken können sich für Unternehmen belastend auswirken, etwa Knappheiten bei bestimmten Rohstoffen oder Komponenten, Überlastungen von Häfen, plötzliche Nachfrage-Peaks oder auch wetterbedingte Einschränkungen. 

Amazons Cloud-Computing-Sparte setzt genau da mit einer neuen Anwendung an. Der Service „AWS Supply Chain“ soll der offiziellen Ankündigung zufolge Firmen mit der Bereitstellung von Echtzeitdaten helfen, Trends und Störungen in den Lieferketten schneller zu erkennen. 

„Kunden berichten uns, dass der undifferenzierte Aufwand, der für die Verbindung von Daten zwischen verschiedenen Lieferkettenlösungen erforderlich ist, sie daran gehindert hat, potenzielle Störungen in der Lieferkette schnell zu erkennen und darauf zu reagieren“, erläutert Diego Pantoja-Navajas, Vice President von AWS Supply Chain, zur aktuellen Situation in vielen Betrieben. „AWS Supply Chain fasst diese Daten zusammen und stellt visuelle, interaktive Dashboards bereit, die die Einblicke und Empfehlungen liefern, die Kunden benötigen, um Maßnahmen für widerstandsfähigere Lieferketten zu ergreifen“.

So soll die AWS-Lösung Lieferprobleme reduzieren

Auf Basis der entsprechenden Echtzeitdaten soll es Unternehmen also künftig möglich sein, genauere Bedarfsprognosen zu erstellen, aber auch Risiken einzudämmen, Kosten zu senken und unterm Strich die Kundenerfahrung zu verbessern. Das frühzeitige Erkennen von bestimmten Trends oder Problemen könnte Betriebe vor teuren Lagerkosten oder Lagerausfällen schützen, so die Argumentation. 

Über passende Schnittstellen könne das Tool einfach eingerichtet und über verschiedene Lieferkettensysteme hinweg verwendet werden. Die Anwendung nutzt vortrainierte maschinelle Lernmodelle, die auf der fast 30-jährigen Supply-Chain-Erfahrung von Amazon.com basieren, um Daten aus ERP- und Supply-Chain-Management-Systemen zu verstehen, zu extrahieren und zu aggregieren, heißt es. 

AWS Supply Chain bildet die Informationen anschließend in einer visuellen Karte in Echtzeit ab. Auf dieser sind die aktuelle Bestandsauswahl und -menge an jedem Standort gekennzeichnet. Die Verantwortlichen für Bestandsmanagement, Bedarfsplanung und Lieferketten können sich so Erkenntnisse über potenzielle Bestandsengpässe oder -verzögerungen anzeigen lassen und Beobachtungslisten erstellen. „Sobald ein Risiko identifiziert wird, gibt AWS Supply Chain automatisch Handlungsempfehlungen, wie z. B. das Verschieben von Beständen zwischen Standorten, basierend auf dem Prozentsatz des behobenen Risikos, der Entfernung zwischen den Einrichtungen und den Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit“, verspricht Amazon. Eine integrierte Chat- und Messaging-Funktion soll Teams die Zusammenarbeit und Problemlösung erleichtern. 

Vorabversion bereits für einige Regionen verfügbar

Das neue Toll steht ab sofort als Vorschau-Variante in ausgewählten Regionen zur Verfügung: USA Ost (Nord-Virginia), USA West (Oregon) und Europa (Frankfurt). Die Verfügbarkeit in weiteren Regionen soll „in Kürze“ folgen. 

Dieses Projekt sei aber nur der Anfang, so Amazons Lieferketten-Experte Diego Pantoja-Navajas: „Wir werden unsere Investitionen in AWS Supply Chain fortsetzen, um unsere Kunden bei der Lösung ihrer schwierigsten Lieferkettenprobleme zu unterstützen.“

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Geschrieben von Hanna Behn




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