Amazon sorgt täglich für neue Nachrichten. Wir haben die wichtigsten Ereignisse, Neuerungen, Gerüchte und Hintergrundinformationen für Sie in unserem Monatsrückblick zusammengefasst.


Eye of the Beholder

(Bildquelle Eye of the Beholder:hjl via Flickr, keine Änderungen, bestimmte Rechte vorbehalten)

Wunder der Technik: Sprechende Drohnen und Machtgefühle

Amazon ist schon lang kein reiner Online-Händler mehr. Gerade als Logistiker baut das Unternehmen seine Strukturen immer weiter aus und lässt sich in diesem Zusammenhang immer wieder Neues einfallen. So hat Amazon im August gleich zwei Patente eingereicht, die das Thema Drohnen aufgreifen. Zum einen geht es um eine Drohne, die mit einer Art Falt-Rutsche ausgestattet ist. Die Rutsche erinnert dabei an ein Akkordeon (oder auch eine Bauschutt-Rutsche an Häusern), durch die die Pakete zu Boden gleiten könnten. Zum anderen will Amazon seinen Drohnen auch das Sprechen beibringen. Die Sprachfunktion soll dazu dienen, Personen zu warnen, die sich beispielsweise im Weg der Drohne befinden oder in der vorgesehenen Drop-Off-Zone des Paketes stehen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass sich über die Drohne mit dem Kundenservice von Amazon kommunizieren lässt.

Während die Drohnen noch Zukunftsmusik sind, ist Alexa absolut real und steht in immer mehr Haushalten. Eine neue Studie hat nun herausgefunden, wie sich die Verwendung von Alexa auf die Nutzer auswirkt. Das Ergebnis: Der Mensch fühlt sich in  Gegenwart von Alexa wie ein allmächtiges Wesen, da die Sprachassistentin jeden Wunsch auf Zuruf erfüllt. Besonders Alexas Stimme wird als zentraler Punkt der Anziehungskraft von Alexa empfunden, wodurch eine tiefe und stimmige Verbundenheit zum Nutzer geschaffen wird.

Lovefilm wird dicht gemacht, dafür liefert Amazon immer schneller

Amazon hat im August angekündigt, seinen Film-Verleih Lovefilm dicht zu machen. Im Rahmen des Services bot Amazon hierzulande zuletzt über 50.000 Titel auf DVDs und Blu-rays an. Termin für das Service-Ende soll der 31. Oktober 2017 sein.

Während Amazon den einen Dienst schließt, werden gefühlt fünf neue gelauncht. So stellte Amazon unter anderem in den USA Abholstationen auf, an denen Kunden ihre Bestellung innerhalb von zwei Minuten abholen können. Welche Produkte genau zu erwerben sind, legt Amazon vorher selber fest. Es wird sich aber um solche Artikel handeln, die prädestiniert für Spontan-Käufe sind, wie Getränke, Snacks oder ein Ladekabel. Apropos schnell liefern: Anfang August, kurz nachdem Gerüchte bestätigt wurden, dass Rossmann und Amazon im Rahmen von Prime Now in Berlin zusammenarbeiten, wurde auch noch mal deutlich gemacht, dass die Lieferung auch nicht mehr als eine Stunde dauert.

Hintergrund: Preissenkungen, Kontosperrungen und Eigenmarken

Dass Amazon die Lebensmittel-Kette Whole Foods übernehmen wollte, sorgte schon vor einem Monat für Schlagzeilen. Jetzt ist die Übernahme offiziell und Amazon hat direkt die ersten Änderungen bekannt gegeben – Preissenkunken von bis zu 43 Prozent sind dabei nur ein Aspekt. Allerdings einer, den auch die Konkurrenz spürt. Die Aktien von anderen amerikanischen Supermärkten wie Wal-Mart und Kroger sanken nach Amazons Ankündigung deutlich ab. Zudem soll das kostenpflichtige Programm Amazon Prime in das Ladenkonzept von Whole Foods integriert werden – Mitglieder sollen spezielle Rabatte erhalten und andere Vorteile genießen.

Während Amazon für seine Kunden alles möglich machen will, haben die Marktplatz-Händler immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Gerade das Thema Kontensperrungen ist hier immer wieder im Gespräch. Ein ehemaliger Amazon-Mitarbeiter hat sich nun in einem Interview zu den zwei Hauptgründen für die Kontenschließungen geäußert.

Zudem wird Amazon zunehmend vom Händler bzw. Marktplatz zum Hersteller. Hinter wie vielen Markennamen Amazon aber tatsächlich steckt, ist bisher nur bedingt bekannt. Es wird gemutmaßt, dass es sich um 19 eigene Marken handelt. Dass sich das Geschäft mit den eigenen Marken aber für Amazon lohnt, steht außer Frage. Gerade im letzten halben Jahr erlebten die privaten Marken einen regelrechten Boom. Neben der Hardware, wie dem Echo-Lautsprecher und den E-Book-Readern, gehörte vor allem das private Label AmazonBasics zu den Top Performern im ersten halben Jahr 2017. Die Marke, welche rund 2000 Produkte der Kategorie „Nützliches für jeden Tag“ hat, konnte in den letzten sechs Monaten über 200 Millionen Dollar Umsatz machen.

Amazon und die Bundesliga

Und noch etwas, was vor allem die männlichen Amazon-Nutzer interessieren dürfte: Ab dieser Saison sind die von Eurosport erworbenen Fußballspiele auch über Amazon Channels verfügbar. Insgesamt können sich Fußballfans über 45 Partien freuen, die der Eurosport Player überträgt. Bundesliga-Fans könnten aber vielleicht bald ganz auf Amazon setzen, denn in einem Interview erklärte Deutschlands Amazon-Chef Ralf Kleber, dass man sich durchaus offen für die Möglichkeit zeigt, neben den Audio-Rechten auch die Bildrechte für die erste und zweite Bundesliga sowie den DFB-Pokal zu erwerben. Genaues wurde jedoch nicht bekannt. Kleber: „Noch gibt es nichts anzukündigen. Lassen Sie sich überraschen.“

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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