Während Amazon den hiesigen Online-Handel online in vielen Bereichen dominiert, warten deutsche Kunden bislang vergeblich auf die Eröffnung von Amazon-Filialen. Doch die Hoffnung zahlreicher Kunden könnte sich schon bald erfüllen.

Foto einer Amazon-Filiale: Außenfassade
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In den USA hat Amazon bereits zahlreiche stationäre Filialen in petto. Ob in Seattle, Chicago, New York City oder Los Angeles: Aktuell sind es beispielsweise 13 stationäre (und drei weitere geplante) Buchläden, die der Konzern unter dem Label „Amazon Books“ führt. Und auch hierzulande gibt es sicher viele Kunden, Konkurrenten und Brancheninsider, die sich fragen, wann wohl die erste Filiale in Deutschland öffnet.

Wie das Handelsblatt berichtet, scheint dies nur noch eine Frage der Zeit: „Das ist keine Frage des Ob, sondern des Wann“, zitiert das Blatt den Amazon Deutschland-Chef Ralf Kleber aus einem Interview mit Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Amazon will sich dem stationären Handel „nicht verschließen“

Wie üblich hält sich Amazon darüber hinaus mit weiteren und detaillierten Angaben zurück. Dementsprechend steht ein genaues Datum für eine potenzielle Eröffnung der ersten deutschen Amazon-Filiale noch aus. Was hingegen fest steht, ist, dass Amazon den stationären Handel nicht als rückschrittlich einschätzt und diesem hingegen große Beachtung beimisst: „Kunden lieben Vielfalt online und im klassischen Handel“, wird Kleber weiter zitiert.

Der Anteil des klassischen Handels in Deutschland betrage noch immer 90 bis 95 Prozent am Gesamtumsatz. „Und wir werden uns nie dem verschließen, was der Kunde will.“ Auch in diesem Punkt ist der Kunde also König, dem Amazon dienen möchte.

Amazon: Nicht nur Buchläden, auch Supermärkte

Neben den Buchläden, in denen auch die hauseigenen Elektrogeräte wie Tablets, E-Book-Reader und Lautsprecher angeboten werden, arbeitet Amazon gerüchtehalber auch emsig am Start hauseigener Supermärkte. Diese sollen mit hochmodernen Technologien ausgestattet sein und gänzlich ohne Kassen und Warteschlangen auskommen.

Möglich werden soll dies durch den Einsatz unzähliger Kameras und Sensoren, die die Kunden und Produkte identifizieren und ein Anstehen am Ende des Einkaufs unnötig machen. Ziel sei es, dass Kunden mit ihren Wunschprodukten einfach die Filiale verlassen, wobei der Wert der Waren automatisch vom Amazon-Kundenkonto des jeweiligen Käufers abgebucht wird. Über den Start dieser „Amazon Go“ genannten Supermärkte wurde schon viel spekuliert. Auch hier ist die erste Eröffnung wohl nur eine Frage der Zeit.

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Geschrieben von Tina Plewinski