Wo wird Amazon sein neues Hauptquartier aufschlagen? Die Antwort darauf ist noch ungewiss. Aber zumindest scheint das Unternehmen bereits eine Vorauswahl getroffen zu haben.

Fähnchen mit Fragezeichen auf Landkarte
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Das Gerangel ist riesig: Hunderte US-amerikanische Städte wünschen sich, der Standort für Amazons neues Hauptquartier zu sein. Und wie die vergangenen Monate gezeigt haben, scheinen sich viele Städte im Wettbewerb auch kaum zu schade zu sein, um absurde Strategien zu verfolgen und sich Amazon quasi vor die Füße zu schmeißen.

Insgesamt 238 Städte in den USA, Kanada sowie in Mexiko hatten sich um das neue, zweite Amazon-Hauptquartier „HQ2“ beworben. Kein Wunder, denn es geht um viel: Das Projekt ist mit Investitionen in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar anvisiert. Darüber hinaus sollen bis zu 50.000 Jobs plus viele weitere, indirekte Stellen entstehen. – „Für viele Städte und Gemeinden ein Volltreffer“, wie t3n folgerichtig schreibt. Und wie es weiter heißt, wurde die Auswahl nun auf nunmehr lediglich 20 Städte eingegrenzt.

Amazon Hauptquartier: Welche Stellen sind noch im Rennen?

Unter den verbliebenen Kandidaten befinden sich sowohl namhafte, weltbekannte Städte als auch eher unbekanntere Orte. Und diese sind:

 

  • Atlanta, GA
  • Austin, TX
  • Boston, MA
  • Chicago, IL
  • Columbus, OH
  • Dallas, TX
  • Denver, CO
  • Indianapolis, IN
  • Los Angeles, CA
  • Miami, FL
  • Montgomery County, MD
  • Nashville, TN
  • Newark, NJ
  • New York City, NY
  • Northern Virginia, VA
  • Philadelphia, PA
  • Pittsburgh, PA
  • Raleigh, NC
  • Toronto, ON
  • Washington D.C.

„In den kommenden Monaten werde Amazon mit jedem der Kandidaten zusammenarbeiten, um noch tiefer in die Bewerbungen einzusteigen, zusätzliche Informationen einzuholen und die Machbarkeit einer zukünftigen Partnerschaft auszuloten“, schreibt t3n weiter. Die endgültige Entscheidung werde noch im Jahr 2018 erwartet.

Ein kleiner Wermutstropfen für die ausgeschiedenen Städte: Nach Angaben von Amazon-Managerin Holly Sullivan hätten diese Standorte durchaus eine Chance darauf, dass Amazon künftig in die Regionen investiert und entsprechende Infrastrukturprojekte in Angriff nimmt und somit auch dort Arbeitsplätze schafft.

Die verrückten Strategien einiger Standort-Kandidaten

Wie verrückt manche Städte sich um Amazon reißen, haben die vergangenen Monate gezeigt: Man erinnere sich nur an den Bürgermeister von Kansas City, der 1.000 Produkte bei Amazon gekauft und je mit einer 5-Sterne-Bewertung versehen hatte, nur um das neue Hauptquartier in seine Stadt zu holen (wir berichteten).

Oder an die Stadt Tucson, die Amazon-Chef Jeff Bezos einen 21-Fuß-hohen (rund 6 Meter großen) Kaktus geschickt hatte. Auf diesem Weg wollte man zeigen, dass Tucson für großes Wachstum stehe. Mal ganz abgesehen von den Steuererleichterungen, die Amazon im Rahmen der Standortsuche von den Regionen verlangt.

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Geschrieben von Tina Plewinski