Stück für Stück hat sich Amazon in den vergangenen Jahren immer weiter auf dem Logistikmarkt etabliert. Nun soll der Konzern in den USA einen eignen Paketdienst starten – den künftig auch Marktplatz-fremde Unternehmen nutzen können.

Paket mit Amazon-Smile drauf
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Paukenschlag für die Logistik-Branche: Amazon steht in den USA kurz davor, einen hauseigenen Lieferservice zu starten. Dies berichtet Golem mit Verweis auf das Wall Street Journal. Da Amazon für sich selbst und seine Marketplace-Anbieter in Teilen Deutschlands und der USA bereits selbst Pakete ausliefert, könnte dies für den ein oder anderen Branchenkenner nicht wie eine nennenswerte Nachricht klingen. Doch weit gefehlt!

Denn der neue Paketlieferdienst „Shipping with Amazon“ soll über kurz oder lang auch Amazon-fremden Unternehmen zur Verfügung stehen. – Also auch von Geschäftskunden in Anspruch genommen werden können, die selbst nicht auf dem Amazon-Marktplatz aktiv sind. Mit diesem Schritt macht sich Amazon langfristig noch unabhängiger von Paketdienstleistern wie DHL, UPS und Co.

Amazon holt Pakete ab und liefert sie aus

Im Rahmen bisheriger Paketdienstleistungen war es bislang so, dass Amazon einige Lieferungen selbst übernommen hat – die jeweiligen Sendungen (ob eigene oder die von Amazon-Händlern) waren dabei jedoch bereits in den Amazon-Logistikzentren vor Ort gelagert. „Die neue Option richtet sich an Händler, die eigene Warenlager betreiben“, schreibt Golem. „Diese können ihre Produkte mit Prime-Vorteilen anbieten. Die SWA-Flotte holt das Paket dann im Warenlager des Händlers ab und liefert es direkt an die Kunden aus.“

Doch nicht nur mit der Tatsache, dass ein eigener Lieferdienst aufgebaut werden soll, schockiert Amazon die Konkurrenz. Das Unternehmen soll planen, die Preise günstiger anzusetzen als UPS, Fedex und Co.

Zum Start des Lieferdienstes: Amazon-Händler im Blick

Der Startschuss des neuen Logistikservices soll in einem eingeschränkten Liefergebiet – nämlich in Los Angeles – liegen. Hier sollen bereits seit längerer Zeit entsprechende Tests laufen. Wie in verschiedenen Medien übereinstimmend berichtet wird, sollen zu Beginn auch nur Amazon-Marktplatzhändler von dem Lieferdienst profitieren.

Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der Dienst über kurz oder lang auch auf externe Unternehmen ausgeweitet wird. – Schon jetzt sind die Reaktionen aus der Logistikbranche deutlich zu spüren. Ein Blick auf das Börsenparkett zeigt, dass die Aktien der Logistiker UPS und Fedex um acht bzw. sieben Prozent eingesackt sind, nachdem die Nachricht die Runde gemacht hat.

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Geschrieben von Tina Plewinski