Demnächst wird Amazon offenbar auch Werbeflächen auf seinen Paketen verkaufen. Ein entsprechendes Pilotprojekt mit bekannten Partnern soll sich aktuell in Arbeit befinden.

Amazon Pakete
© Julie Clopper / Shutterstock.com

Gerade erst hat Amazon die Unternehmensbewertung von einer Billion Dollar geknackt, doch es muss offenbar immer weiter gehen. Bei der Suche nach neuen Einnahmequellen hat sich Amazon in diesem Sommer scheinbar auf Werbung eingeschossen. Ein werbefinanzierter, aber für den Nutzer kostenloser Streaming-Service ist in der Mache, bei Twitch werden auch Prime-Kunden wieder von Werbeunterbrechungen geärgert und nun sind die Pakete dran.

Das Paket als Werbefläche

Das Amazon-eigene Logo auf den Paketen des Online-Riesen ist bekannt, damit lässt sich aber schlecht Geld verdienen. Die Idee ist nun, die Pakete zu Werbeflächen zu machen. Der New York Times zufolge arbeitet Amazon gemeinsam mit einigen Partnern an einem entsprechenden Pilotprojekt. Mit im Boot säßen bereits klangvolle Marken wie Levi’s, AT&T und Verizon. Die Idee: Die Werbung der Marken wird auf die Pakete gedruckt, aber nicht wahllos, sondern je nach Postleitzahl gibt es unterschiedliche Anzeigen.

Verizon zum Beispiel, ein Mobilfunkanbieter, der selbst gar keine Produkte über Amazon verkauft, kann damit gezielt potenzielle Kunden in Gegenden erreichen, in denen der Anbieter aktiv ist. Grundsätzlich ist diese Werbemöglichkeit eine enorm spannende Idee für alle Beteiligten, da das Targeting an dieser Stelle sehr gezielt stattfinden kann. Amazon hat ohnehin jede Menge Daten von Kunden, spielt etwa entsprechend der Einkäufe Newsletter und Angebote aus.

Dementsprechend lassen sich Werbeflächen auf Paketen sehr lukrativ verkaufen, gerade wenn man über die Unterscheidung anhand der Postleitzahl hinaus geht. Kunden, die vor allem Unterhaltungselektronik kaufen, sind ein gutes Zielpublikum für Smartphone- oder TV-Hersteller. Kunden, die ihre Kleidung sehr oft über Amazon beziehen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit von Levi’s-Werbung angesprochen. Sogar für regionale Anbieter kann das ein interessantes Konzept sein. Amazon-Sendungen ins Berliner Stadtgebiet dürften sehr gute Werbeflächen für Berliner Unternehmen darstellen.

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Geschrieben von Christoph Pech




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