Ist ein dauerhaftes Leben auf dem Mond möglich? Für Amazon-Gründer Jeff Bezos ist dieser Gedanke nicht nur vorstellbar, er treibt entsprechende Pläne auch beharrlich voran. Das nächste Ziel ist es wohl, Güter und Nutzladung zum Mond zu schicken.

Blick vom Mond auf die Erde
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Geht es nach Amazon-Gründer Jeff Bezos, werden die Menschen in absehbarer Zeit dauerhaft den Mond besiedeln. – Solchen Plänen dürften einige Kritiker zwar mit einem spröden Lächeln begegnen, doch wie es scheint, meint es Bezos mehr als ernst. Um das Vorhaben in die Tat umzusetzen, will das Raumfahrunternehmen von Jeff Bezos, Blue Origin, künftig mit dem deutsche Technologiespezialisten OHB aus Bremen sowie dessen Tochterunternehmen MT Aerospace zusammenarbeiten.

Amazon und OHB: Gemeinsam für eine schnelle Mondbesiedlung

Die OHB System AG hat sich auf High-Tech-Lösungen aus den Bereichen Raumfahrt, Wissenschaft sowie Industrie spezialisiert und gehört nach eigenen Aussagen zu den Top 3 der Raumfahrtunternehmen in Europa. Wie Golem berichtet, haben sich OHB und Blue Origin demnach zusammengeschlossen, um gemeinsam eine „Blue-Moon-Mission zur Mondoberfläche“ durchzuführen.

Ziel des Projekts sei es, eine Blue Origin-Rakete mit mehreren Tonnen Nutzlast auszustatten und diese zum Mond zu bringen. Eine entsprechende Absichtserklärung sei von den Parteien in der vergangenen Woche auf dem Internationalen Raumfahrtkongress IAC in Bremen unterzeichnet worden. „Wir sind überzeugt, dass die Mischung der jeweiligen Kompetenzen schnell zu konkreten Ansätzen für eine weitergehende Zusammenarbeit führen wird“, zitiert Golem OHB-Vorstand Lutz Bertling.

Wettbewerb soll Mondpläne weiter vorantreiben

Um Pläne rund um die Besiedlung des Mondes noch weiter voranzutreiben, wurde ein neues Unternehmen, die Moon Race NPO gGmbH (MRG), ins Leben gerufen. Auch ihm greift Blue Origin unter die Arme. Im Zuge eines Wettbewerbs sind Branchenplayer außerdem dazu aufgerufen, Vorschläge für neue Projekte einzureichen: und zwar immer mit dem Fokus, die Besiedlung des Monds zu unterstützen. Mögliche Projekte können sich dabei zum Beispiel um Wasser- und Energiegewinnung auf dem Mond, die Anfertigung von Gegenständen und Produkten aus Ressourcen des Mondes oder eine etwaige Bewirtschaftung des Erdtrabanten drehen.

„Ich möchte sehen, wie Millionen von Menschen im Weltall leben und arbeiten“, sagte Jeff Bezos im vergangenen Jahr auf einer Veranstaltung im Luftfahrtmuseum in Seattle. Der Milliardär hatte immer wieder über Details zu potenziellen Missionen gesprochen und unter anderem konkretere Pläne offenbart: Die polaren Regionen des Mondes seien aufgrund des Wasser- bzw. Eisvorkommens demnach am besten für eine Besiedlung geeignet.

 

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Geschrieben von Tina Plewinski