Amazon erhält nach einem jahrelangen Streit von der Vergabestelle Icann die Rechte an der Adress-Endung .amazon.

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Seit 2012 brodelt der Kampf, wer in der Web-Adresszeile am Ende .amazon stehen haben darf – die Länder rund um den Amazonas oder das Unternehmen, das in dem Jahr die Nutzung offiziell beantragt hatte? Jetzt hat die Internet-Adressverwaltung Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) eine Entscheidung getroffen: Nur Online-Riese Amazon darf die Top Level Domain nutzen, berichtet futurezone.at. Nun läuft eine 90-tägige Frist, in der die Entscheidung öffentlich kommentiert werden kann.

Kritik der Amazonas-Länder an der Entscheidung

Die Icann hat die Entscheidung getroffen, weil die Streitparteien nicht in der Lage gewesen seien, einen Kompromiss auszuhandeln, heißt es. Amazon stehen in der gegründeten Organisation Acto (Amazon Cooperation Treaty Organisation) die Länder Brasilien, Kolumbien, Peru, Bolivien, Surinam, Guyana, Venezuela und Ecuador gegenüber. Diese plädieren für einen Gebrauch der Web-Adresse, der nur auf die geografische Region um den Amazonas bezogen ist. „Wegen seiner untrennbaren semantischen Beziehung zum Amazonas-Regenwald sollte diese Domain in keinster Weise das Monopol eines Unternehmens sein“, forderte das brasilianische Außenministerium. Die Länder kritisierten die Entscheidung der Icann; das kulturelle, symbolische und Natur-Erbe der Amazonas-Region und der dort lebenden Menschen werde so nicht ausreichend geschützt. 

Trotzdem gibt es auch Zeichen von Entgegenkommen des Online-Riesen: Das Unternehmen Amazon will sich bei der Nutzung von .amazon selbst einschränken und darauf verzichten, wenn es einen klaren Zusammenhang zum geografischen und kulturellen Gebiet des Amazonas gibt – wie genau das aussehen soll, ist unklar. Außerdem sollen die Amazonas-Länder ähnliche Top Level Domains wie .amazonas, .amazonia und .amazonica zu nicht-kommerziellen Zwecken nutzen dürfen. 

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Geschrieben von Markus Gärtner