Amazon wird 2020 noch zwei weitere Logistikzentren eröffnen und rund 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen. In Sachsen-Anhalt baut der Online-Riese seinen ersten Standort.

Frau in Amazon-Lager
© Amazon

Premiere in Sachsen-Anhalt: Dort entsteht in Osterweddingen / Sülzetal bei Magdeburg das erste Amazon-Lager in Sachsen-Anhalt. Auch in Oelde / Rheda-Wiedenbrück bei Bielefeld baut Amazon an einem neuen Logistikzentrum. Insgesamt will der Online-Riese so rund 2.000 neue Stellen schaffen, verspricht das Unternehmen. 

Amazons Logistikzentrum Sülzetal verschickt sperrige Artikel

In Oelde sucht der E-Commerce-Gigant gerade die ersten Mitarbeiter für IT, Technik und Verwaltung. Das neue Logistikzentrum soll vor dem Weihnachtsgeschäft 2020 Fahrt aufnehmen. Aus dem rund 100.000 Quadratmeter großen Lager wird Amazon aber nicht die nähere Umgebung, sondern ganz Europa mit großen oder sperrigen Artikeln wie Gartengeräte, Outdoor-Ausrüstung oder Teppiche beliefern. Die Lieferungen in Mitteldeutschland übernimmt weiterhin der Standort Leipzig.

„Die Ansiedlung ist insbesondere auch für den Arbeitsmarkt in der Region Magdeburg eine gute Nachricht. Zwar ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, bei Logistikern entstehen allerdings auch jene Arbeitsplätze, die für derzeit noch Arbeitslose – insbesondere geringer Qualifizierte – weiter gesucht werden“, sagt Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD). Sülzetals Bürgermeister Jörg Methner freut sich vor allem über Amazons Versprechen, Gewerbesteuern an die Gemeinde zu zahlen. „Für eine generelle Änderung der Gewerbesteuer in diesem Sinne kämpfe ich schon lange. Amazon hat uns das jetzt schon zugesagt und auch zugesichert. Das ist beispielgebend“, sagte er der Volksstimme.

Amazon baut neues Logistikzentrum bei Bielefeld

Auch in Rheda-Wiedenbrück / Oelde bei Bielefeld wird gebaut. „Dieses große Unternehmen vor Ort zu haben stärkt den regionalen Wirtschaftsstandort“, sagt Rheda-Wiedenbrücks Bürgermeister Theo Mettenborg in der Neuen Westfälischen Zeitung zu Amazons Ansiedlung. 

Laut Amazon habe das Unternehmen mit den beiden neuen Zentren seine Investitionen in Deutschland von über 22 Milliarden Euro im letzten Jahrzehnt um mehr als 100 Millionen Euro gesteigert. „Wir arbeiten seit über 20 Jahren in Deutschland, investieren stark in das Land und bieten Stellen für tausende talentierter Menschen an, die ab dem ersten Tag wettbewerbsfähige Löhne und umfangreiche Zusatzleistungen erhalten“, erklärt Roy Perticucci, Vizepräsident Customer Fulfillment Europa. Die Mitarbeiter in den Amazon-Logistikzentren verdienen laut Amazon anfangs umgerechnet mindestens 11,10 Euro brutto pro Stunde, nach rund zwei Jahren könne ein Mitarbeiter auf knapp 2.500 Euro brutto im Monat kommen, hinzu kämen weitere Zusatzleistungen. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert jedoch seit jeher unter anderem die Löhne bei Amazon. 

 

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Geschrieben von Markus Gärtner




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