Neue Rekordzahlen für den unfassbaren Reichtum von Jeff Bezos und Amazon, aber auch Kritik und Vorwürfe – etwa zum Verkauf von Schutzmasken oder bei Kindle-Coachings – bestimmten den vergangenen Monat Juli für Amazon. 

Juli
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Corona-Folgen und Logistik: Späterer Prime Day, Schutzmasken-Kritik

Die leidige Pandemie wirkt immer noch: Amazon muss den Termin des Prime Days bereits zum zweiten Mal verschieben. Neues Datum: Irgendwann im Oktober, vielleicht. Dabei muss neben der Vorbereitung des Prime Days ja auch schon ans Weihnachtsgeschäft gedacht werden: Amazon will daher schon mal seine Logistiklager leerhaben. In Deutschland sind gleich zwei neue Amazon-Lager bei Rostock in Planung. Corona-Stress auch auf dem Marktplatz: Ein Händler wirft Amazon vor, selbst verbotene Schutzmasken zu verkaufen.

Amazon Prime Video und Ring Alarm: Start von Nutzerprofilen, Ende des Gratis-Jahres für Studis

Auf Amazons Video-Portal läuft es hingegen wieder flüssiger: Die Drosselung wegen Corona wurde gestoppt, außerdem gibt es jetzt – wie bei Netflix – Nutzerprofile. Was es dafür nicht mehr gibt: Ein ganzes Jahr lang durften Studenten und Azubis bisher Prime kostenlos nutzen, ab August nur noch sechs Monate. Dafür bringt Amazon sein Einbruchschutz-System Ring Alarm nach Deutschland – Experten finden das System aber eher so mittelgut.

Jeff Bezos' neue Rekorde: Reicht's mal mit dem Reichtum?

Was würde ein Einbrecher wohl beim Amazon-Chef finden? Die 170 Milliarden US-Dollar, die der Krösus mittlerweile besitzt, liegen sicher nicht im Safe. Rekorde bezüglich seines gigantomanischen Reichtums sind fast an der Tagesordnung – wie etwa sein Tagesverdienst von 13 Milliarden US-Dollar. Da kann es sich Amazon auch leisten, 21.000 US-Dollar pro Minute in die Werbung zu pumpen. Immerhin gab sich Bezos vor seiner ersten Anhörung vor dem US-Kartellausschuss bezüglich Marktmacht ganz zutraulich, wich aber dann, als es ernst wurde, den entscheidenden Fragen aus

Händler und Marktplatz: Start von Anti-Betrugs-Tool, Gerichtsstreit um Kontensperrung

Um die Frage, warum Amazon einen Händler-Account sperrte, ging es vor dem Landgericht Mühlhausen. Laut einstweiliger Verfügung muss Amazon die Kontensperrung wieder zurücknehmen. An anderer Stelle gibt sich Amazon deutlich freundlicher gegenüber seinen Marktplatz-Händlern: Der E-Commerce-Riese bietet ihnen ein neues auf Machine Learning beruhendes System an, das betrügerische Kunden erkennen soll.

Unternehmen: Kritik an Kindle-Coaching und TikTok-Wirrwarr

Nicht ganz sauber geht es manchmal auch bei Coachings für Amazons Self-Publishing-Plattform Kindle zu, wie der umfassende Erfahrungsbericht einer Nachwuchsautorin zeigt. Unter anderem ist von Ghostwritern und gekauften Rezensionen die Rede. Unklar war auch Amazons zwischenzeitlicher Umgang mit der Social-Video-App TikTok: Erst verbot das Unternehmen seinen Mitarbeitern die Nutzung, dann wurde sie doch wieder erlaubt. 

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Geschrieben von Markus Gärtner