Nach einem Feuer auf dem Amazon-Gelände in Achim hat sich jetzt eine Gruppe zu dem vermeintlichen Anschlag bekannt. In der Gemeinde hatte es zuvor Proteste gegen den Bau des Logistikzentrums gegeben.

 

Mann vor Feuer
Ladislav Berecz / shutterstock.com

Amazon will in Achim nahe Bremen ein weiteres Logistiklager bauen. Der neue Standort soll für die Gemeinde mindestens 2.000 Jobs und rund 500.000 Euro Gewerbesteuer im Jahr bringen. Trotzdem gab es Proteste. Diese könnten jetzt eine drastische Form angenommen haben: Auf dem Baugelände könnten unbekannte Täter einen Brandanschlag auf das Projekt verübt haben, wie die Meldung der Polizeiinspektion Verden / Osterholz nahelegt.

Amazon in Achim: Anonyme Gruppe schickt Bekennerschreiben 

Am 30. Juli musste die örtliche Feuerwehr einen brennenden Baukran auf dem Gelände des künftigen Amazon-Lagers löschen. Das Feuer verursachte einen Schaden von mehreren 100.000 Euro. Rund drei Wochen später ist bei der Polizei ein anonymes Bekennerschreiben einer Gruppe eingegangen, die sich zu dem Anschlag bekennt. So könne eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden, heißt es. Experten prüfen, ob eine politisch motivierte Straftat vorliegen könnte. Auch das Ergebnis der Untersuchung der Brandursache steht noch aus, es gebe derzeit aber keine Anhaltspunkte für einen technischen Defekt.

Zuvor hatte es vor Ort immer wieder Protest gegen die Amazon-Ansiedlung gegeben. Die „Bürgerinteressenvertretung in Sachen geplanter Amazon-Ansiedlung in Achim“ kritisierte unter anderem die Erteilung der Baugenehmigung und kämpft für einen Baustopp des Projekts.

Auch an anderen Orten trifft der E-Commerce-Riese immer wieder auf Widerstand: In Berlin setzten im vergangenen Jahr Unbekannte mehrere Transporter von Amazon in Brand, außerdem wurde das Amazon-Büro in Berlin-Mitte mit Pflastersteinen und Farbbeuteln angegriffen.

 

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Geschrieben von Markus Gärtner