Wenn es einen großen Gewinner der Coronakrise gibt, dann ist es Amazon. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Geschäftszahlen wieder einmal deutlich.

Amazon Logo auf Geldscheinen
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Amazon hat ein glänzendes Quartal hinter sich: Wie aus den veröffentlichten Geschäftszahlen des Konzerns hervorgeht, stieg der Umsatz in den vergangenen drei Monaten im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 96,1 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn lag bei 6,3 Milliarden Dollar und damit dreimal höher als im Vorjahresquartal. Das operative Ergebnis hat sich immerhin von 3,2 auf 6,2 Milliarden Dollar nahezu verdoppelt.

Gewinnschub auch ohne Prime Day

Das Ergebnis wirkt nochmal umso überraschender, weil Amazon in dem diesjährigen dritten Quartal keinen Schub durch seinen Prime Day verzeichnen konnte – dieser wurde von Juli auf Oktober verschoben und fällt damit in diesem Jahr in das vierte Quartal. Der Zulauf durch die Coronakrise, in der viele Menschen ihre Einkäufe verstärkt ins Internet verlegen, gleicht den fehlenden Schnäppchentag also mehr als aus.

Die Amazon Web Services sind nach wie vor ein wichtiger Gewinntreiber für den Konzern: Bei einem Umsatz von 11,6 Milliarden Dollar fuhr das Cloud-Geschäft einen Gewinn von 3,5 Milliarden Dollar ein. Die Marge ist in diesem Geschäftsbereich also deutlich besser als im Einzelhandel- und Mediensegment.

Amazon hebt Umsatzprognose für das vierte Quartal

Das starke Ergebnis hat Amazon dazu veranlasst, seine Prognose für das vierte Quartal anzuheben. Befeuert vom Prime Day und dem Weihnachtsgeschäft erwartet der Konzern nun einen Umsatz zwischen 112 und 121 Milliarden Dollar.

Der erwartete Gewinn soll im vierten Quartal zwischen einer und 4,5 Milliarden Dollar liegen. Dabei seien zusätzliche Kosten von rund vier Milliarden Dollar berücksichtigt, die Amazon im Zusammenhang mit der Coronakrise erwartet.

Obwohl Amazon die Erwartungen der Börse mit seinen Quartalszahlen übertraf, sank der Aktienkurs leicht um 1,2 Prozent. Wie Finanzmarktwelt berichtet, könnte das damit zusammenhängen, dass die Gewinnaussichten des Konzerns die Analysten möglicherweise enttäuscht haben.

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Geschrieben von Michael Pohlgeers




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