Amazon ist ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Unternehmen. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Buchversender zu einem der größten und erfolgreichsten Online-Unternehmen der Welt entwickelt. Nun lässt der Konzern auch andere an seinem Erfahrungsschatz teilhaben und gab eine Handvoll Tipps preis, mit denen StartUps künftig noch erfolgreicher und effizienter arbeiten und wachsen können.

StartUps
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StartUps aufgehorcht! Amazon weiß, wie man Erfolge schreibt und lässt sich nun in die Karten blicken. Wie Haufe berichtet, hat Werner Vogel, Chief Technology Officer bei Amazon, auf der Branchen-Veranstaltung Next Web Conference in Amsterdam fünf Regeln aufgestellt, die StartUps beachten sollten, um erfolgreich zu sein. Und hier sind sie:

Weg mit den Powerpoint-Präsentationen

Powerpoint-Präsentationen machen Teilnehmer passiv. Durch sie sitzen die Meeting-Gäste nur da, hören zu und haben die Möglichkeit, mit ihren Gedanken abzuschweifen. Deshalb sind sie bei Amazon verboten. Im Konzern wird dieses Problem gelöst, indem zu Beginn des Treffens ein sechsseitiges Dokument, das den Themen-Schwerpunkt umfassend vorgestellt, ausgeteilt wird. Alle Teilnehmer haben 30 Minuten Zeit, das Papier für sich durchzugehen. Im Anschluss kann ein reger Austausch und Diskussionen stattfinden. Auch StartUps sollten diese Powerpoint-Regel beherzigen.

Das „Zwei-Pizza“-Motto

Amazon bevorzugt kleine Teams und rät auch StartUps eine solche interne Strukturierung. Kleine Teams sind zumeist effektiver und produktiver als große Arbeitsgruppen. Um zu wissen, was genau „groß“ und „klein“ in diesem Fall bedeutet, stellt der Konzern eine Pi-mal-Daumen-Regel auf: Ein Team ist zu groß, wenn zwei Pizzen nicht ausreichen, um alle zu verköstigen. „Umgerechnet“ sind etwa 10 bis 12 Mitglieder eine ideale Größe. Bei einigen Projekten lohnt es jedoch auch, diese Gruppe noch einmal zu teilen und jede Hälfte an einem Problem arbeiten zu lassen.

Nichts ist unmöglich! – Außer, es wird bewiesen

„Nein“ ist ein Wort, das Jeff Bezos wohl nicht gern hört. Aus diesem Grund folgt man bei Amazon auch einer umgekehrten Beweispflicht. Das heißt: Alles ist möglich. Jede Idee ist umsetzbar. Jedes Konzept markttauglich. – Solange die entsprechende These nicht widerlegt ist. Dieser Grundsatz führt dazu, dass gute Ideen nicht vorschnell ad acta gelegt werden, weil es möglicherweise kleine Widrigkeiten gibt. Ist jemand gegen einen Vorschlag oder ein mögliches Konzept, muss er beweisen und belegen, dass es nicht funktionieren wird. „Ein Vorschlag gilt also solange als umsetzbar, bis nicht das Gegenteil bewiesen wurde“, schreibt Haufe. Diese Idee würde auch viele StartUps vorantreiben und sie verbessern.

Auch Pitchen will gelernt sein

Ein Pitch kann unter Umständen das gesamte restliche Leben beeinflussen und über Erfolg und Misserfolg eines StartUps entscheiden. Aus diesem Grund sind drei Dokumente für einen Pitch bei Amazon unentbehrlich: Erstens eine Presseerklärung, in der das Produkt oder die Idee klar verständlich und knackig umrissen wird. Zweitens ein FAQ-Blatt, das die Details ins Auge fasst. Und drittens eine Art Notfall-FAQ, das bei Problemen oder im Falle des Scheiterns zurate gezogen wird. So sei man auch auf Misserfolge bzw. problematische Fragestellungen vorbereitet.

Trieb nach Innovationen

Innovationen sind ein grundlegender Teil vom Amazon-Geschäftsmodell. Der Konzern versucht stets, nach dem Besten und Höchsten zu streben, um seine Kunden glücklich zu machen und deren Wünsche zu erfüllen. Dabei wäre es wenig effektiv, wenn sich Mitarbeiter neue Strategien oder Produkte auf Zwang ausdenken müssten. Vielmehr sollten Ideen und Innovationen zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur werden – und nicht zu einem notwendigen Übel. StartUps, die dies berücksichtigen, würden dem Risiko entfliehen, stehenzubleiben.

 

/ Geschrieben von Tina Plewinski