Bei einer Razzia hat der Zoll Paketboten von Amazon aus dem Kölner Raum kontrolliert.

Liefertransporter aus dem Hause Amazon
JeremySchwartz / Shutterstock.com

Razzien im Bereich der Logistik sind keine Seltenheit. Immer wieder setzt der Zoll in Deutschland Kontrollen an, bei denen er nach Schwarzarbeit, Verstößen in puncto Lohn und Versicherungen oder Sicherheitsmängeln bei Fahrzeugen fahndet. Auch bei Amazons Paketfahrern in Köln wurden am Mittwoch, dem 31. März entsprechende Kontrollen durchgeführt. Dabei seien schnell offensichtliche Mängel aufgedeckt worden.

Mängel an Lieferfahrzeugen – in der Branche fast schon üblich 

Im Rahmen der Razzia hätten die Beamten des Zolls rund 50 Fahrer auf sowie vor dem Kölner Werksgelände von Amazon befragt. „In 24 Fällen seien Hinweise auf Verstöße wie Unterschreiten des Mindestlohns oder Arbeit ohne Sozialversicherung aufgefallen“, berichtet Finanzen.net mit Verweis auf die Aussagen eines Zoll-Sprechers. 

Darüber hinaus seien an mehreren Transportfahrzeugen „teils erhebliche Mängel“ festgestellt worden. Die Rede ist dabei unter anderem von abgefahrenen Reifen, einem Riss in der Frontscheibe oder einem abgerissenen Querlenker – Faktoren, die sich allesamt negativ auf die Sicherheit und Kontrolle des Fahrzeugs auswirken und zum erheblichen Risiko werden können.

„Mehr als die Hälfte mit Beanstandungen – und das schon auf den ersten Blick. Meist kommt bei der genauen Auswertung der Daten später noch mehr raus“, wird ein Sprecher des Zolls weiter zitiert. Auch bei zuvor durchgeführten Zollkontrollen im Raum Köln seien bei Logistik- bzw. Lieferdiensten teils gravierende Verstöße aufgedeckt worden, heißt es in einer dpa-Meldung bei der Zeit. Entsprechende Vorfälle und Mängel an Fahrzeugen seien in der Lieferbranche keine Seltenheit, sondern fast schon Alltag.

Hinweise auf Schwarzarbeit bei Amazon-Fahrern

Neben den Mängeln rund um Verschleiß bei den Transportfahrzeugen hätte es auch Hinweise auf ein Unterschreiten des Mindestlohns von 9,50 Euro gegeben: Dies sei in Köln bei 15 von insgesamt 51 kontrollierten Fahrern der Fall gewesen. Darüber hinaus gäbe es bei fünf Fahrern den Verdacht, dass sie trotz der Inanspruchnahme von Sozialleistungen unerlaubterweise hinzuverdienten. Überdies hätten vier Fahrer vermutlich schwarz gearbeitet.

Finanzen.net verweist an dieser Stelle auf den Fakt, dass viele Fahrer oft gar nicht wüssten, dass gewisse Formalitäten vonnöten seien, um in Deutschland zu arbeiten. Amazon selbst habe sich laut Zoll im Rahmen der Kontrollen kooperativ gezeigt und darauf verwiesen, dass man von den Vertragspartnern erwarte, dass gesetzliche Regularien eingehalten würden.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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